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Invasive Ameise in Deutschland: Gefahr für Häuser und Infrastruktur


Ausbreitung in Deutschland
Invasive Ameise baut Superkolonien

Von t-online, jb

24.06.2025 - 07:49 UhrLesedauer: 2 Min.
Closeup of an Tapinoma sessile ant walking on green grassVergrößern des Bildes
Nahaufnahme einer Ameise: Tapinoma magnum beschädigt auch Stromleitungen. (Quelle: via imago-images.de/imago)
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Eine invasive Ameisenart breitet sich in Deutschland weiter aus – und wird zum Problem für Haushalte, Gärten und sogar die Infrastruktur.

Ursprünglich stammt die Ameisenart Tapinoma magnum aus dem Mittelmeerraum. Doch inzwischen breitet sie sich auch in Deutschland immer weiter aus – und richtet massive Schäden an. Nach bestätigten Funden in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen gibt es nun erstmals auch Nachweise in Sachsen.

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Die Ameise – auch als Große Drüsenameise bekannt – gilt als besonders invasiv. Einzelne Kolonien dieser Art können sich zu Superkolonien zusammenschließen, in denen sich dann Hunderttausende bis Millionen Tiere befinden. Das ist nicht nur für die heimische Flora und Fauna problematisch. Auch die Infrastruktur leidet. Denn die Ameisen dringen gezielt in Gebäude ein – besonders in warme, geschützte Bereiche wie Verteilerkästen, Kabelschächte oder technische Anlagen. Dort bauen sie ihre Nester, suchen Nahrung oder nutzen die elektromagnetische Wärme technischer Geräte. Dabei kann es jedoch zu Kurzschlüssen, Korrosion und Materialschäden an der Elektrik kommen. Die Folge sind massive Ausfälle in der Strom- und Internetversorgung.

Einschleppung über Pflanzenimporte

Verbreitet wird Tapinoma magnum vor allem über den Import mediterraner Kübelpflanzen – etwa Olivenbäume –, häufig über Gartencenter. Auch Gemüseanbauer tragen zur Verbreitung bei.

So erkennen Sie die Große Drüsenameise

Die schwarze Ameise ist zwei bis vier Millimeter groß. Der erhebliche Größenunterschied zwischen den einzelnen Arbeiterinnen ist ein signifikantes Merkmal der Tiere. Typisch ist aber auch ihr Verhalten: Die Ameisen bewegen sich in breiten, mehrspurigen Straßen – anders als beispielsweise die Schwarzen Gartenameisen (Lasius niger). Bei Störung strömen massenhaft Arbeiterinnen aus dem Boden. Auffällig sind auch die Sand- und Erdhügel rund um die Nesteingänge. Wer eine derartige Aktivität im Garten beobachtet, sollte genauer hinsehen.

Ein weiteres Merkmal: Bei Bedrohung verströmt die Ameise einen intensiven, schwer vergleichbaren Duft. Der flache Knoten zwischen Vorder- und Hinterleib ist mit bloßem Auge kaum sichtbar und unterscheidet sie von heimischen Arten.

Was bei einem Verdacht zu tun ist

Einen verdächtigen Fund sollten Sie umgehend melden. Beispielsweise beim staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart oder der Gemeinde. Experten erklären aber auch, dass ein Laie Tapinoma magnum nicht zweifelsfrei bestimmen kann. Denn allein in Deutschland sind über 120 Ameisenarten heimisch, viele davon harmlos oder nützlich für das Ökosystem. Wer sich unsicher ist, sollte daher Fotos einsenden – oft gibt es dann Entwarnung.

Bekämpfung bleibt schwierig

Aktuell ist eine wirkungsvolle Bekämpfung schwierig. Die Experten raten dringend davon ab, privat Insektizide einzusetzen. Sie beseitigen die Kolonien nicht dauerhaft. Zudem bergen chemische Mittel Gesundheitsrisiken – besonders in Innenräumen. Im Freien können sie außerdem nützliche Insekten und das Grundwasser gefährden.

Kommunen wie Kehl – eine betroffene Stadt im Westen Baden-Württembergs – setzen auf Heißwassergeräte zur Bekämpfung. Diese Maßnahme zeigt sich bislang als bedingt erfolgreich. In Zürich wird der Befall indes durch koordinierten Einsatz von Insektiziden bekämpft.

Gemeinschaftlich gegen die Superkolonie

Wichtig ist laut Experten ein frühzeitiges, professionell koordiniertes Vorgehen. Gleichzeitig betonen sie jedoch auch, dass Ameisen nicht pauschal als Schädlinge gelten. Denn ohne sie würden sich viele unserer Ökosysteme stark verändern.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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