Ein Jahr nach Terrorangriff Solingen feiert wieder – und gedenkt der Anschlagsopfer

Vor knapp einem Jahr tötete ein mutmaßlicher Islamist drei Menschen bei einem Volksfest in Solingen. Doch die Tat soll das Leben in der Stadt nicht bestimmen.
Knapp ein Jahr nach dem Anschlag von Solingen wird am Sonntag bei einem Gedenkkonzert im Rahmen eines Volksfestes an die Opfer erinnert. Der Initiativkreis Solingen will mit der "Sommerparty 2025" die Tradition des dreitägigen Volksfestes fortführen. Auch der Fronhof, der Tatort der Messerattacke vor knapp einem Jahr, ist Teil des Festes.
Bei dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag in Solingen am 23. August 2024 waren drei Menschen getötet und zahlreiche weitere Menschen vor einer Bühne des Stadtfestes während eines Konzerts verletzt worden. Derzeit läuft der Prozess gegen den angeklagten Syrer Issa al H., der den Messerangriff gestanden hat. Zum Vorwurf der Mitgliedschaft in der Terrorgruppe "Islamischer Staat" (IS) äußerte er sich bisher nicht.
Solingen: Erhöhte Sicherheit nach Terroranschlag
Die Kotten Klub Bigband soll am Mittag auf dem Neumarkt auftreten. Während des Konzertes der Jazz-Combo sei eine kleine Ansprache geplant, sagte Mitorganisator Philipp Müller im Vorfeld. Unter den Musikern seien etliche, die bereits beim Stadtfest 2024 auftreten wollten.
"Wir stellen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ins Schaufenster und feiern und das werden wir drei Tage lang tun", sagte Müller. Im Grunde habe man sich schon kurz nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Anschlag gesagt, die Freiheit, in der Innenstadt zu feiern, lasse man sich durch ein Attentat nicht nehmen.
Nach der Messerattacke am späten Freitagabend des 23. August 2024 wurden alle weiteren Veranstaltungen des Festivals der Vielfalt abgesagt. Die Sicherheitsmaßnahmen seien in diesem Jahr deutlich erhöht worden gegenüber den Vorjahren. Dazu gehörten mobile Sperren gegen Fahrzeuge.
- Nachrichtenagentur dpa