Blühendes Biotop Ein Schmetterlingsparadies auf dem Balkon: Die richtige Pflanzenwahl

Wer Faltern helfen will, kann schon auf wenigen Quadratmetern viel bewirken. Die richtige Pflanzenwahl macht dabei den Unterschied.
Schmetterlinge auf den eigenen Balkon zu locken, ist nicht schwer. Wer die schönen Insekten beobachten möchte, bietet ihnen am besten einen reich gedeckten Tisch. Ideal sind Pflanzen, die Raupen und erwachsenen Tieren wertvolle Nahrung bieten und gleichzeitig als Versteck dienen. Was es bei der Pflanzenwahl zu beachten gilt, verrät der folgende Artikel.
Welche Pflanzen locken besonders viele Schmetterlinge an?
Soll der heimische Balkon zu einem Paradies für Schmetterlinge werden, sind nektararme Geranien und andere exotische Pflanzen die falsche Wahl. Stattdessen bieten sich heimische Gehölze, Wildblumen, Kräuter und Kletterpflanzen an. Schmetterlingsfreundliche Arten gedeihen oft auf mageren Böden und lassen sich im Kübel pflanzen oder aussäen.
Welche Wildblumen eignen sich für Töpfe auf dem Balkon?
Unter den heimischen Gehölzen ist laut Nabu die frühblühende Sal-Weide schmetterlingsfreundlich, die unter anderem das Tagpfauenauge und den Kleinen Fuchs anzieht. Im Bereich der Kräuter sind Baldrian, Oregano, Salbei und Thymian eine wichtige Nahrungsquelle – sie lassen sich zusätzlich als Küchenkräuter verwenden.
Zu den schmetterlingsfreundlichen Wildblumen, die auch gut in Topfen wachsen, gehören laut Nabu Acker-Kratzdistel, Acker-Witwenblume, Schafgarbe, Wiesensalbei oder Natternkopf. Auch Kartäusernelke, Lavendel oder Purpur-Fetthenne locken mit ihrem süßen Nektar zahlreiche Schmetterlingsarten an.
Viele Wildblumen wie Rainfarn oder Wiesenflockenblume sind zudem Futterpflanzen für andere Insekten, wie Wildbienen und Schwebfliegen.
Welche Pflanzen eignen sich für die Eiablage und als Raupenfutter?
Um Schmetterlinge in allen Lebensstadien zu unterstützen, setzt ein Schmetterlingsparadies auf dem Balkon außerdem Futterpflanzen für die Raupen voraus. Schmetterlinge legen ihre Eier an Pflanzen ab, die den Raupen als Nahrung dienen.
Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz sind Brennnessel, verschiedene Gräser, Doldenblütler und Kreuzblütler eine wichtige Ergänzung für Balkon und Garten. Der Nabu nennt vor allem Herbst-Löwenzahn und Saat-Luzerne als wichtige Futterpflanzen für Raupen.
Zusätzlich sind Rastplätze wichtig – also Pflanzen, die den Insekten einen geschützten Ruheplatz bieten. Kletterpflanzen wie Efeu und wilder Wein dienen als Überwinterungsquartier.
Welcher Standort ist ideal?
Tagfalter mögen Sonne. Fliegen sie einen Balkon oder Garten an, suchen sie nicht nur Nahrung. Sie bevorzugen vor allem besonnte Blütenstände. Das bedeutet, dass Futterpflanzen für Schmetterlinge möglichst in der Sonne gedeihen und auf einen vollsonnigen Standort ausgelegt sein sollten.
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Wie lässt sich schmetterlingsfreundlich gärtnern?
Wer den Balkon mit heimischen und nektarreichen Pflanzen dekoriert, bietet Schmetterlingen eine wertvolle Nahrungsquelle. In Kombination mit Futterpflanzen für Raupen und Kletterpflanzen wie Efeu und Wilder Wein, die als Ruheplätze und Überwinterungsquartier dienen, entsteht ein wahres Schmetterlingsparadies.
Um die Insekten über die Pflanzenwahl hinaus zu unterstützen, empfiehlt sich der Verzicht auf Pestizide und chemische Pflanzenschutzmittel. Dürfen verwelkte Blütenstände im Herbst stehen bleiben, dienen sie den Raupen einiger Schmetterlingsarten zum Überwintern.
- Nabu-nrw.de: "Tag- und Nachtfalter brauchen Nahrung"
- Bund-e.V.de: "Schmetterlinge im Garten und auf dem Balkon"
- Bund-e.V.de: "Diese zehn Pflanzen lieben Schmetterlinge"