Gefräßige Tiere an Bäumen So unterscheiden Sie Gespinstmotten von echten Schädlingen

Gärtnern Sie gerne, sollten Sie Gespinstmotten von echten Schädlingen unterscheiden können. Wir erklären, worauf Sie achten müssen.
Sehen Sie im späten Frühjahr einen kahl gefressenen Baum oder Strauch, der silbrig glänzt, fragen Sie sich zu Recht, ob ein Schädling am Werk war. Jedoch handelt es sich dabei um Gespinstmotten, die sich von vielen "echten Schädlingen" durch einige Merkmale unterscheiden. Welche das sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Gespinstmotten von echten Schädlingen unterscheiden
Gespinstmotten sind kleine Nachtfalter, deren Raupen auffällige, seidenartige Gespinste an Bäumen und Sträuchern erzeugen. Die Raupen ernähren sich von den Blättern und können Bäume zeitweise kahlfressen. Die Pflanzen erholen sich meist wieder vollständig.
Im Gegensatz zu gefährlicheren Schädlingen wie dem Eichenprozessionsspinner sind Gespinstmotten für Menschen und Tiere völlig ungefährlich. Ihre Raupen sind nackt, ohne Brennhaare oder Giftstoffe.
Echte Schädlinge wie Blattläuse, Spinnmilben oder Buchsbaumzünsler verursachen häufig dauerhafte Schäden, befallen verschiedene Pflanzenteile und können Pflanzen nachhaltig schwächen oder sogar zum Absterben bringen. Sie zeigen oft andere Schadbilder, wie Honigtau, deformierte Blätter oder Fraßspuren ohne Gespinste.
Die Gespinste der Gespinstmotten dienen als Schutz für die Raupen und sind ein typisches Erkennungsmerkmal. Nach der Verpuppung bleiben die Gespinste zurück, die Pflanzen treiben aber meist wieder aus.
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Natürliche Feinde der Gespinstmotten
Gespinstmotten haben verschiedene Feinde, die ihre Population auf natürliche Weise regulieren. Dazu gehören vor allem Vögel, insbesondere Meisen und Spatzen. Schlupfwespen parasitieren die Raupen, indem sie ihre Eier in diesen ablegen. Die schlüpfenden Larven ernähren sich von den Raupen.
Raubwanzen und andere Insekten wie Raupenfliegen, Spinnen und zahlreiche Parasiten befallen Eier und Raupen der Gespinstmotten. Auch tiefere Fröste können die Population eindämmen, indem sie überwinternde Eier oder Raupen abtöten.
Daran erkennen Sie den Befall von Gespinstmotten
- Betroffene Pflanzen: Typische befallene Pflanzen sind Traubenkirsche, Pfaffenhütchen, Weiden, Pappeln, Weißdorn und verschiedene Obstbäume.
- Weiße, seidenartige Gespinste: Diese Schleier überziehen im Frühjahr und Frühsommer Äste, Zweige oder ganze Sträucher und Bäume. Die Gespinste sind oft auffällig und können große Teile der Pflanze bedecken.
- Kahlgefressene Blätter: Unter den Gespinsten sind die Blätter meist vollständig abgefressen, sodass die betroffenen Gehölze zeitweise kahl erscheinen.
- Raupen: In den Gespinsten finden Sie zahlreiche Raupen, die gelblich bis grün, manchmal auch dunkelgrün bis bräunlich gefärbt sind und schwarze Punkte sowie einen schwarzen Kopf aufweisen.
- Schwarze Kotkrümel: Innerhalb der Gespinste befinden sich oft kleine, schwarze Kotkrümel der Raupen.
- Erste Anzeichen ab April: Schon ab April können Sie verfärbte oder vertrocknete Blattspitzen entdecken, in denen sich kleine Raupen verbergen. Die auffälligen Gespinste erscheinen meist ab Mai.
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So beugen Sie einem Befall mit Gespinstmotten vor
Um einem Befall von Gespinstmotten im Winter vorzubeugen, sollten Sie im Winter gezielt nach den Eigelegen der Gespinstmotten an den Ästen und Zweigen befallener Bäume und Sträucher suchen. Kratzen Sie diese Eigelege sorgfältig ab und entsorgen Sie sie im Hausmüll, nicht auf dem Kompost.
Fördern Sie natürliche Feinde wie Vögel und Schlupfwespen, indem Sie Ihren Garten naturnah gestalten. Diese Nützlinge helfen, die Population der Gespinstmotten zu regulieren.
- Eigene Recherche
- nabu.de: "Im Frühjahr machen sich die Gespinstmotten ans Werk"