Einfach erklärt Gurrende Tauben: Warum sie nerven und wie man sie vertreibt

Von März bis August gurrt es von Balkonen und Dächern. Doch was steckt hinter dem Taubenruf – und warum hört man ihn immerzu?
Kaum wird es wärmer, hört man sie wieder: Tauben, die unaufhörlich gurren – auf Balkonen, Dachrinnen oder versteckt in Bäumen. Besonders in Städten empfinden viele Menschen das monotone Geräusch als störend. Doch was hat es damit auf sich?
Gurren: Das steckt dahinter
Das Gurren ist Teil des Balzverhaltens von Tauben. Sobald ein Männchen ein Weibchen entdeckt, beginnt es mit seinem artspezifischen Geräusch. Dabei führt es einen regelrechten Tanz auf – es verbeugt sich, richtet sich auf, dreht sich im Kreis und schlägt mit den Flügeln. All das dient dazu, die Aufmerksamkeit des Weibchens zu wecken – und nicht etwa dazu, das Revier zu verteidigen.
So entsteht der Ton
Tauben erzeugen – wie andere Vögel auch – ihre Laute nicht mit Stimmbändern, sondern mit der sogenannten Syrinx. Dabei handelt es sich um ein Stimmorgan, das sich tief in der Luftröhre befindet. Mithilfe der Atemluft werden dort Membranen in Schwingung versetzt. Die Speiseröhre bläht sich auf und verstärkt bei den Tauben die tiefen Gurrlaute, die besonders durchdringend sind.
Erhalten Sie Antworten aus Tausenden t-online-Artikeln.
Antworten können Fehler enthalten und sind nicht redaktionell geprüft. Bitte keine personenbezogenen Daten eingeben. Mehr Informationen. Bei Nutzung akzeptieren Sie unsere Datenschutzhinweise sowie unsere t-online-Assistent Nutzungsbedingungen.
Warum gurren Tauben ununterbrochen?
Eigentlich gurren Tauben nur zwischen März und August. Dann suchen die Männchen ihre Partnerinnen oder festigen ihre bestehende Bindung: Tauben leben monogam. Mit dem Gurren tun sie nicht nur ihren Paarungswillen kund – es dient auch der Kommunikation unter Paaren. In taubenreichen Gebieten entsteht so schnell der Eindruck, das Gurren höre niemals auf.
Was hilft gegen gurrende Tauben?
Mit einfachen Hilfsmitteln können Sie die Vögel effektiv und tierfreundlich vertreiben. Dazu zählen:
- Gegenstände, die Lichtreflexionen auslösen: CDs, Alufolie oder spezielles Abwehrband reflektieren die Sonne und stören Tauben.
- Bewegung und Lärm: Windräder, Flatterbänder oder Windspiele schrecken die Vögel für eine gewisse Zeit ab – allerdings gewöhnen sie sich auch schnell daran.
- Attrappen: Große Raubvogel-Imitate vertreiben Tauben – müssen jedoch regelmäßig umgestellt werden, damit kein Gewöhnungseffekt eintritt.
- Verzicht auf Nahrungsquellen: Essensreste unbedingt entfernen – sie ziehen die Tiere an.
Verwenden Sie jedoch keine Hilfsmittel wie Nagelbretter, Netze oder Klebepasten – die Tauben können sich daran verletzen.
- oekotest.de: "Tauben auf dem Balkon: 3 tierfreundliche Methoden, um die Plagegeister zu vertreiben" (Deutsch)
- peta.de: "Tauben – Wissenswertes über Herkunft, Lebensweise und Tierschutz" (Deutsch)
- tagesspiegel.de: "Warum gurren Tauben?" (Deutsch)
- schwaebische.de: "Genug Taubengurren" (Deutsch)