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Deutsche Wälder: Unsichtbare Gefahr zerstört Bäume


Deutsche Wälder
Schleichende Gefahr zerstört Bäume

Von t-online, dpa
28.06.2025 - 13:42 UhrLesedauer: 2 Min.
Gebrochener Baumstamm im Tegeler Forst: Die Klimakrise schwächt die deutschen Wälder.Vergrößern des Bildes
Gebrochener Baumstamm im Tegeler Forst: Die Klimakrise schwächt die deutschen Wälder. (Quelle: Michael Brandt/dpa)
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Tausende Bäume sind im Tegeler Forst gefallen. Nicht nur wegen des letzten Sturms – sondern auch wegen einer stillen Gefahr, die immer mehr Bäume trifft.

Nach einem schweren Unwetter in Berlin sind im Tegeler Forst zahlreiche Bäume entwurzelt oder durch abgebrochene Kronen beschädigt worden. Die Umweltverwaltung warnt eindringlich: Der Wald darf vorerst nicht betreten werden. Die Gefahr durch herabfallende Äste oder umstürzende Bäume sei zu groß. Laut der Behörde ist ein großer Teil des beliebten Naherholungsgebiets im Nordwesten der Hauptstadt betroffen.

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"Das Betreten ist einfach lebensgefährlich, weil immer noch was umfallen kann, weil immer noch Kronenteile abbrechen können", sagte der Sprecher der Berliner Forsten, Peter Harbauer, dem Inforadio des RBB. "Selbst wir kommen im Moment noch nicht so richtig rein." Er sprach von enormen Schäden, die aber noch nicht beziffert seien.

Was wie ein reines Unwetterproblem aussieht, hat tiefere Ursachen. Fachleute sehen im Klimawandel einen entscheidenden Risikofaktor – gleich doppelt. Zum einen nehmen Stürme zu, zum anderen sind die Bäume nicht mehr so widerstandsfähig wie früher.

"Wenn ein Sturm kommt, ist der Halt schlechter"

Nicole Wellbrock vom Thünen-Institut erklärt: "Die Bäume sind von den Dürren vorgeschädigt." Sie fügt an: "Wenn ein Sturm kommt, ist der Halt und die Festigkeit durch Stamm- und Wurzelschäden schlechter." Besonders betroffen seien die feinen Wurzeln, die in den trockenen Jahren abgestorben sind. Die Folge: Weniger Blattmasse, eingeschränkter Wassertransport – und eine offene Tür für Schädlinge und Pilze. Erholungsphasen blieben durch die häufigen Trockenperioden schlicht aus.

Auch Christopher Reyer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung warnt: "Bei solchen vorgeschädigten Bäumen besteht ein höheres Risiko für Folgeschäden durch Sturmböen – vor allem im Sommer, wenn die Bäume belaubt sind und den Böen viel Angriffsfläche bieten." Die Erderwärmung habe einen deutlichen Anteil an den extremen Temperaturen und der Trockenheit der letzten Jahre gehabt. "Der Klimawandel hat somit die Anfälligkeit der Bäume erhöht."

Deutsche Wälder in Gefahr

Die Probleme in Berlins Wäldern sind kein Einzelfall. Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums zeigt die Waldzustandserhebung 2024 ein alarmierendes Bild: Von den häufigsten Baumarten – Fichte, Kiefer, Buche und Eiche – sind vier von fünf Exemplaren geschädigt.

Der Blick auf das gesamte Bundesgebiet zeigt: Rund ein Drittel der Landesfläche ist mit Wald bedeckt – doch der Zustand dieser Fläche verschlechtert sich seit Jahren.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
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