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Tuvalu: Die Hälfte aller Inselbewohner wollen nach Australien fliehen


Tuvalu vor Untergang
Hälfte aller Inselbewohner will fliehen

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 21.07.2025 - 14:44 UhrLesedauer: 2 Min.
überfluteter Platz in TuvaluVergrößern des Bildes
Kinder auf Tuvalu (Archivbild): Der viertkleinste Staat der Welt steht vor dem Untergang. (Quelle: Kyodo/dpa/dpa-bilder)
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Tuvalu könnte das erste Land der Welt sein, das wegen der Klimakrise unbewohnbar wird. Immer mehr Menschen wollen den Kleinstaat verlassen.

Das Wasser steigt und ebenso die Zahl der Menschen, die keine Zukunft mehr für sich in Tuvalu sehen: Fast die Hälfte der Bevölkerung des Südseearchipels hat innerhalb weniger Wochen ein Visum für eine Einwanderung nach Australien beantragt.

Einer Volkszählung von 2022 zufolge leben rund 10.600 Menschen in dem nördlich von Neuseeland und östlich von Papua-Neuguinea liegenden Inselstaat. Von diesen haben sich übereinstimmenden australischen Medienberichten zufolge 5.157 für ein Visum beworben.

Tuvalu: Schneller Untergang erwartet

Der Grund ist offensichtlich: "Leider dürfte Tuvalu das erste Land der Welt sein, das aufgrund des Klimawandels unbewohnbar wird", hieß es im vergangenen Jahr in einem Bericht des Kinderhilfswerks Unicef. Der Untergang geschehe "rasant": Wissenschaftler würden annehmen, dass bis 2100 bei Flut bereits 95 Prozent des Landes unter Wasser stehen werden.

Hintergrund der nun beantragten Visa ist ein Abkommen zwischen Tuvalu und Australien, das im vergangenen Jahr in Kraft trat. Die Vereinbarung sieht vor, dass jedes Jahr 280 Einwohner Tuvalus mit einem Sondervisum nach Australien ausreisen dürfen, um dort dauerhaft zu leben. Australien verpflichtete sich zudem, zu helfen, wenn das Archipel angesichts einer großen Naturkatastrophe, einer Gesundheitspandemie oder einer militärischen Aggression um Hilfe bittet.

Visa-Lotterie: Zufallsverfahren startet

Die Formulare zur Teilnahme an der Visa-Lotterie waren Mitte Juni online gegangen. Der Antragszeitraum für die ersten 280 Plätze endete am 18. Juli. Ab dem 25. Juli sollen die Plätze durch ein Zufallsverfahren vergeben werden.

Wenn die Zahl der Anträge in Zukunft in gleichem Maße anhält, könnte die gesamte Bevölkerung Tuvalus innerhalb von 40 Jahren in Australien leben, hieß es. Die Obergrenze von 280 Visa pro Jahr soll verhindern, dass Tuvalu zu schnell seine jungen und hochqualifizierten Bürger verliert.

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Südpazifik besonders vom Klimawandel betroffen

"Australien erkennt die zerstörerischen Auswirkungen des Klimawandels auf Existenzen, Sicherheit und Wohlergehen von Menschen von klimaanfälligen Ländern und Menschen, insbesondere in der Pazifikregion, an", erklärte das Außenministerium in Canberra. Das Abkommen zum Klima-Asyl für Tuvalus Bürger sei "die erste Vereinbarung dieser Art auf der ganzen Welt" und biete die Möglichkeit "für Mobilität mit Würde, während sich die Klimaauswirkungen verschlimmern".

Im Südpazifik steigt der Meeresspiegel im Zuge der globalen Erderwärmung besonders schnell. Tuvalu besteht aus neun Inseln. Die viertkleinste Nation der Welt ist eines der am niedrigsten gelegenen Länder: Sie ragt an ihrer höchsten Stelle gerade einmal fünf Meter aus dem Meer.

Verwendete Quellen
  • news.com.au: "More than half the population of Tuvalu applies for landmark Australian visa" (Englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP
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