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Test: Flip-Flops von Temu überschreiten Grenzwerte um das 420-Fache


Test enthüllt
Schadstoffe in Temu-Sandalen: Grenzwerte teils massiv überschritten

Von t-online, ccn

06.07.2025 - 10:20 UhrLesedauer: 2 Min.
Flip-Flops am StrandVergrößern des Bildes
Flip-Flops (Symbolbild): Einige Exemplare enthalten giftige Stoffe. (Quelle: eternalcreative/Thinkstock by Getty-Images-bilder)
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Viele Sommerschuhe, vor allem günstige Online-Angebote, enthalten schädliche Chemikalien. Tester fanden in einigen Modellen extreme Grenzwertüberschreitungen.

Flip-Flops, Sandalen und andere Sommerschuhe stehen für Leichtigkeit und Urlaubsgefühl. Doch manche von ihnen bergen ein unterschätztes Risiko: Sie enthalten Chemikalien, die der Gesundheit schaden können. Das zeigt ein aktueller Test der österreichischen Organisation Global 2000 in Kooperation mit der Arbeiterkammer Oberösterreich und dem EU-Projekt AskReach.

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Insgesamt 19 Paar Sommerschuhe wurden untersucht, darunter auch Modelle, die über große Onlineplattformen wie Temu vertrieben werden. Zwei der getesteten Modelle fielen dabei besonders auf: Flip-Flops von Temu (5,41 Euro) überschritten den EU-Grenzwert für Phthalate um das 420-Fache. Der Anteil der Weichmacher lag bei 42 Prozent. Phthalate gelten als hormonell wirksam und fortpflanzungsschädlich und können sich im Körper anreichern. Zusätzlich fanden die Tester gesundheitlich bedenkliche Chlorparaffine. Sie sind giftig für Wasserorganismen und können in hohen Dosen krebserregend wirken.

Weiteres Paar mit Grenzwertüberschreitungen

Auch ein weiteres Paar, Ledersandalen von Peek & Cloppenburg überschritt mit 9,2 Milligramm Chrom(VI) pro Kilogramm den zulässigen Grenzwert von 3 Milligramm pro Kilogramm deutlich. Chrom(VI) gilt als krebserregend und kann Allergien auslösen. In mehr als einem Viertel der Proben wurde zudem Blei festgestellt. Zwar lagen die Mengen unterhalb des Grenzwerts, dennoch gilt Blei als kritisch, da es sich im Körper ansammeln kann und als möglicherweise krebserregend und fortpflanzungsschädlich eingestuft ist.

Andere Modelle, darunter von Lidl, Shein, New Yorker, Hema, JD Sports oder Humanic, zeigten keine Auffälligkeiten.

In acht weiteren Proben, also in mehr als einem Viertel, wurden Spuren von Blei festgestellt. Es gilt als potenziell krebserregend und fortpflanzungsschädlich. Die gefundenen Mengen lagen allerdings unter dem erlaubten Grenzwert. Blei reichert sich bei stetiger Aufnahme selbst kleinster Mengen im Körper an und kann im Laufe der Zeit zu chronischen Vergiftungen führen.

Unterschied zwischen Online- und stationärem Handel

Auffällig war laut Global 2000 auch der Unterschied zwischen Onlinehandel und stationärem Handel: Während von 16 Paaren aus Läden nur eines belastet war, wiesen drei der online bestellten Schuhe problematische Werte auf. Claudia Meixner von Global 2000 erklärte dazu: "Das Ergebnis der Temu-Schuhe hat uns besonders erschreckt. Das zeigt, wie hoch das Risiko bei Billig-Käufen im Internet ist, mit der Ware auch gesundheits- oder umweltschädliche Stoffe geliefert zu bekommen."

Hintergrund der Untersuchung ist die EU-Chemikalienverordnung "Reach". Sie regelt, welche Stoffe in Alltagsprodukten vorkommen dürfen und in welchen Mengen. Dennoch gelangen immer wieder belastete Waren in den Handel. Die EU-Kommission hat daher angekündigt, stärker gegen Plattformen wie Temu oder Shein vorzugehen, um Verbraucherinnen und Verbraucher besser zu schützen.

Das schlechte Abschneiden eines chinesischen Händlers ist nicht das erste: Die Zeitschrift "Ölo Test" hatte im Dezember 2024 bereits Kleidung des Händlers Shein überprüft – und fand neben einer lausigen Qualität auch etliche giftige Chemikalien vor. Verbraucherschützer empfehlen, beim Schuhkauf auf europäische Hersteller zu achten. Dort seien die Vorschriften oft besser kontrolliert.

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