Angst vor Panik und Verletzungen Bahn-Chaos: Hunderte Passagiere stranden – Polizeieinsatz

Züge fahren nicht weiter, Ersatzbusse reichen nicht. Vor dem Dresdner Hauptbahnhof wird es immer enger: Die Polizei muss eingreifen.
Wegen Chaos und Gedränge am Dresdner Hauptbahnhof ist die Polizei zu einem Einsatz ausgerückt. Mehrere Hundert Reisende seien gestrandet, weil ihre Züge Richtung Tschechien in Dresden endeten, teilte die Polizei mit. Es sei zwar ein Schienenersatzverkehr eingerichtet gewesen, aber die Busse hätten für die Menge an Menschen nicht ausgereicht. Laut MDR steckten nach Dresden beorderte Busse zudem wegen einer Tunnelsperrung auf der Autobahn im Stau fest.
Wie die Beamten am Sonntag mitteilten, fand der Einsatz am Freitag statt. Er begann um 11 Uhr am Vormittag und endete erst gegen 20 Uhr am Abend. Durch ein "unerwartet hohes Reiseaufkommen" sei die Zahl der Gestrandeten sprunghaft gestiegen, teilte die Polizei mit. Auf den Gehwegen vor dem Bahnhof sei kein Platz mehr gewesen, weshalb die Menschen auf die Straße ausgewichen seien. Vor den Ersatzbussen sei es zu unkontrolliertem Gedränge gekommen: "Es bestand die Gefahr der Verletzung von Personen sowie dem Ausbrechen von Panik."
Planmäßige Gleisbauarbeiten lösten das Chaos aus
Die Beamten griffen eigener Auskunft zufolge ordnend ein, um den Zustrom der Reisenden zu kanalisieren. Währenddessen bekamen mehrere Reisende wegen der Hitze Kreislaufprobleme. Dem MDR zufolge kümmerten sich Mediziner um die Menschen. Die Deutsche Bahn habe Getränke verteilt, berichtete die Polizei.
Am Abend habe sich die Lage entspannt. Ein Großteil der Reisenden sei bis dahin mit Bussen weitergefahren. Der Rest fuhr gegen 21.30 Uhr mit einem bereitgestellten Zug ab. Als Grund für das Bahn-Chaos nannte die Polizei planmäßige Gleisbauarbeiten in Tschechien.
Größerer Stromausfall in Tschechien am Freitag
Am Freitag hatte es zudem in weiten Teilen Tschechiens einen stundenlangen Stromausfall gegeben. Dadurch kam es unter anderem in Prag zu Verkehrsbeeinträchtigungen und zum Ausfall der U-Bahnen.
Der Blackout sei durch eine umgestürzte Stromleitung ausgelöst worden, erklärte der Netzbetreiber CEPS. Krankenhäuser mussten sich mit Stromgeneratoren versorgen. Mehrere Menschen mussten nach Angaben der Feuerwehr aus stecken gebliebenen Aufzügen gerettet werden.
- medienservice.sachsen.de: Mitteilung der Polizeidirektion Dresden vom 6. Juli 2025
- mdr.de: "Mehr als 700 Reisende am Hauptbahnhof Dresden gestrandet"
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa und AFP