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"Bares für Rares": Rarität geht für viel höheren Preis über die Theke


"Wahnsinn!"
"Bares für Rares": Fabergé-Ei doppelt so wertvoll wie vermutet

Von Silke Ahrens

01.04.2022Lesedauer: 3 Min.
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"Bares für Rares": Horst Lichter läuft es bei der Expertise kalt den Rücken runter.Vergrößern des Bildes
"Bares für Rares": Horst Lichter läuft es bei der Expertise kalt den Rücken runter. (Quelle: ZDF/Sascha Baumann)

Ein Vertreter für Tierarzneimittel aus Lüneburg bringt eine Rarität zu "Bares für Rares", die sich bei der Expertise als besonders exquisit herausstellt. Im Händlerraum folgt dann die nächste Überraschung.

"Wo hast du das Ding her?", möchte "Bares für Rares"-Moderator Horst Lichter wissen, als er das Fabergé-Ei mit Edelsteinen von Ingo Baas erblickt. "Das stammt aus einer Erbschaft von meiner Tante. Das haben wir in der Wohnung gefunden", entgegnet der 46-Jährige. "Ich hatte schon probiert, es zu verkaufen. Das hat leider nicht geklappt und da hatte ich jetzt an 'Bares für Rares' gedacht", erklärt er.

Original Fabergé-Ei mit Edelsteinen

"Sehr vernünftige Entscheidung. Hier bekommst du nämlich eine perfekte und wahrheitsgemäße Expertise", sagt Lichter und erteilt sogleich Goldschmiedin Wendela Horz das Wort für ebendiese. "Wir haben hier ein originales Fabergé-Ei – allerdings nicht gefertigt zur Zeit des Peter Carl Fabergé, sondern rund 100 Jahre später, um 1990 in Deutschland", stellt sie fest.

Als die Original-Eier in Sankt Petersburg hergestellt wurden, habe es Horz zufolge in Pforzheim einen sehr renommierten Schmuckhersteller gegeben: Victor Mayer, dessen Firma sehr hochwertige Schmuckwaren hergestellt habe. 1989 habe Victor Mayer die Lizenz erworben, Fabergé-Schmuck herstellen zu dürfen und das Ganze laut Horz auch in vergleichbaren Techniken getan.

"Wir sehen ein sehr schönes Feueremail auf einer sehr feinen Guillochierung. Das Ei selbst, der Korpus, ist aus 750er Gelbgold. Dann haben wir Applikationen aufgelegt mit Saphir-Cabochons, mit Smaragd-Cabochons, mit Brillantbesatz – also ganz in der Tradition des großen Fabergés", schwärmt die Expertin. Allerdings merkt sie an, dass der kleine Ständer für das Ei nicht original dazugehört, sondern separat dazu erworben wurde.

Info: Als Guillochierung werden gleichmäßige Muster aus ineinander verwundenen Linien auf vorwiegend metallischen Oberflächen bezeichnet.

Doppelt so wertvoll wie vermutet

"Die Idee war, die große russische Tradition wieder aufleben zu lassen. Dieses Ei ist eines der ersten Eier, die überhaupt von Victor Mayer hergestellt wurden. Es gab 23 Stück von diesem Modell", ergänzt sie und stellt fest, dass es in dem Ei noch Platz für einen Ring gibt. "Es war natürlich nicht als Schmuckkästchen gedacht, sondern als eigenes Kunstobjekt. Ein Objekt der Freude sollte es sein für die Beschenkte", weiß sie.

Den Zustand bewertet sie als sehr gut. "Es ist alles vorhanden. Es fehlt kein Stein und es ist nie runtergefallen." Zudem seien auch die Original-Schatulle und der Umkarton dabei. Der Wunschpreis des Verkäufers beträgt 4.000 Euro. Damit ist Horz jedoch nicht einverstanden.

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"Ich habe mal berechnet, was das Ganze in Gold wiegt und komme heute auf einen Goldankaufswert von etwa 4.500 Euro. Mein Schätzpreis für Ihr Ei mit dem kleinen Ständer liegt bei circa 8.000 Euro", sagt sie. "Das klingt gut – sehr gut", freut sich Baas. Und auch Lichter ist überwältigt. "Boah, mir läuft es kalt den Rücken runter", ruft er aus und überreicht Baas nur zu gerne die Händlerkarte.

Überraschung im Händlerraum

Und auch im Händlerraum ist die Begeisterung direkt groß. "Wow, Fabergé", stellt Schmuckexpertin Elke Velten fest. "Das ist eines der verschollenen Eier", scherzt Antiquitätenhändler Fabian Kahl. "Welch' Glanz bringen Sie in unsere Hütte. Wahnsinn!", sagt Auktionator Christian Vechtel zur Begrüßung des Verkäufers.

Das erste Gebot gibt aber Antiquitätenhändler David Suppes mit 1.000 Euro ab. Da alle Händler anfangs mitbieten, schießt der Preis schnell in die Höhe und Suppes bietet nach wenigen Minuten schon 5.000 Euro. Doch auch Velten und Kahl lassen nicht locker. Velten bietet schließlich 7.000 Euro. Suppes kontert jedoch: "Ich mache die Expertise voll: 8.000 Euro."

Kahl erhöht noch auf 8.500 Euro, aber Suppes überbietet ihn mit 9.000 Euro – und erhält den Zuschlag. "Ich wäre bei 8.600 Euro jetzt auch raus gewesen, aber wenn er 9.000 Euro geben möchte, ist das auch okay", stichelt Kahl. Suppes lässt sich davon nicht beeindrucken. "Wahnsinn, ich bin richtig aufgeregt", gibt er beim Bezahlen zu.

"Ganz tolles Ei! Herr Suppes, Sie sind nun stolzer Besitzer eines Fabergé-Eis. Herzlichen Glückwunsch", sagt Kahl und zeigt sich damit als guter Verlierer. Für Baas war das Bietergefecht dagegen die reinste Freude: "Der Verkauf lief super, besser hätte es gar nicht laufen können. 1.000 Euro über Schätzpreis – ich bin glücklich!"

Verwendete Quellen
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