t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
Such IconE-Mail IconMenΓΌ Icon

MenΓΌ Icont-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland
Such Icon
HomeLebenFamilieErziehung

Sonntags immer zu Papa - klare Regeln sind nach Trennung sinnvoll


Sonntags immer zu Papa - klare Regeln sind nach Trennung sinnvoll

Von dpa-tmn
Aktualisiert am 12.11.2014Lesedauer: 3 Min.
Nach einer Trennung ist es sinnvoll, klare Regeln aufzustellen.Vergrâßern des BildesNach einer Trennung ist es sinnvoll, klare Regeln aufzustellen. (Quelle: dpa-bilder)
Facebook LogoTwitter LogoPinterest LogoWhatsApp Logo

Die Trennung der Eltern ist fΓΌr Kinder immer schlimm. Um den Nachwuchs nicht zu sehr zu belasten, sind verlΓ€ssliche Routinen gut - etwa bei Besuchszeiten. Unbedingt vermeiden sollten Mutter oder Vater dagegen Seitenhiebe gegen den anderen Elternteil. Diese Regeln kΓΆnnen Eltern weiterhelfen.

Scheiden tut weh. Und wenn Kinder mit im Spiel sind, werden Trennung und Scheidung noch schwieriger, als sie es ohnehin schon sind. "Kinder sind stark von ihren Eltern abhΓ€ngig. Deshalb reagieren sie sehr darauf, wie sich ihre Eltern verhalten", sagt die Psychologin und Buchautorin Alexandra Ehmke aus Heidelberg. Je nach Alter gehen die Kinder sehr unterschiedlich mit der neuen Situation um.

Wichtige Fragen vorab klΓ€ren

Eltern sollten sich daher schon zeitig mit wichtigen Fragen auseinandersetzen, um Klarheit zu schaffen. Zum Beispiel: Bei wem lebt das Kind nach der Trennung? Wie hΓ€ufig und wie lange soll es Kontakt zu dem anderen Elternteil haben? Sollen die Besuche langfristig geplant und ein Rhythmus eingehalten werden?

Bezugspersonen sollten erhalten werden

"Wichtig ist, dass beide Elternteile mit ihren Kindern in einer verlΓ€sslichen und liebevollen Beziehung bleiben", sagt der Hamburger Psychotherapeut Michael Schellberg. "Es ist nΓ€mlich nicht zwingend, dass Kinder durch eine Trennung belastet werden. Die Hauptsache ist, dass sie ihre Bezugspersonen behalten." Was so einfach klingt, ist in der Praxis jedoch ein hΓ€ufiges Problem.

Verhalten den Kindern gegenΓΌber nicht Γ€ndern

Denn im GefΓΌhlschaos einer Trennung passiert es schnell, dass die Aufmerksamkeit fΓΌr die BedΓΌrfnisse des Kindes nachlΓ€sst. Eltern gehen anders mit ihren Kindern um, werden ΓΌberfΓΌrsorglich oder fallen ins Gegenteil: Sie lassen keine GefΓΌhle mehr zu und reagieren abweisend. "Das ist alles falsch. Eltern sollten ihr Verhalten gegenΓΌber dem Kind nicht verΓ€ndern", rΓ€t Schellberg.

Getrennt lebenden Elternteil in Alltag integrieren

Der getrennt lebende Elternteil sollte zum Alltag des Kindes dazugehâren. Dabei sollte ein großes Theater um den Besuch vermieden werden. Denn wer seinem Kind immer ein Highlight bietet, verhÀlt sich gegenüber seinem Ex-Partner unfair und tut seinem eigenen Kind letztlich nichts Gutes.

Nicht negativ ΓΌber Ex-Partner sprechen

Auch wenn die Versuchung groß sein sollte: Niemals sollte gegenüber dem Kind etwas Negatives über den Ex-Partner gesagt werden. Dies ist für die Kinder extrem belastend, es stürzt sie in einen LoyalitÀtskonflikt und kann zu schweren psychischen Erkrankungen führen. "Die Eltern müssen sich klarmachen, was sie ihrem Kind damit antun", sagt Professor Gerd Schulte-Kârne, Direktor der Klinik für Kinder-und Jugendpsychiatrie am Klinikum der Ludwig-Maximilians-UniversitÀt München.

Gemeinsam Regeln aufstellen

Sinnvoll ist es dagegen, gemeinsame Regeln aufzustellen und die Besuche langfristig zu planen. So zum Beispiel ein Besuch jedes zweite Wochenende bei Papa, außerdem immer die erste FerienhÀlfte. "Wenn so etwas geht, ist das durchaus empfehlenswert. Es ist eine verbindliche Regelung und gibt StabilitÀt", so Schulte-Kârne.

Besuchsregeln sind altersabhΓ€ngig

Bei den Besuchsregeln sollten die BedΓΌrfnisse des Kindes im Mittelpunkt stehen. Diese hΓ€ngen - neben vielen anderen Faktoren - auch vom Alter ab. So rΓ€t die Psychologin Ehmke etwa dem getrennt lebenden Elternteil eines SΓ€uglings, das Kleine mehrfach wΓΆchentlich in dessen gewohnter Umgebung zu besuchen. Bei einer vertrauten Beziehung kann das Kind etwa ab dem Alter von zehn Monaten auch bei ihm ΓΌbernachten. Ab dem Alter von zwei Jahren ist ein Besuch von mindestens zweimal die Woche ratsam, bei Kindergartenkindern sind auch etwas lΓ€ngere Trennungen in Ordnung. Etwa ab dem Grundschulalter kΓΆnnen Kinder in den Ferien lΓ€ngere Zeit bei dem getrennt lebenden Elternteil verbringen.

In der NΓ€he wohnen bleiben

Der getrennt lebende Elternteil sollte laut Schellberg auf jeden Fall in der NÀhe wohnen bleiben - ansonsten sind die Voraussetzungen für eine stabile Eltern-Kind-Beziehung schlecht. Da nützen auch ErklÀrungen der Eltern nichts. "Es ist ohnehin ein großes Problem, wenn Eltern mit ihren Kindern reden, als wÀren sie Erwachsene. Sie sind gar nicht in der Lage, das zu verarbeiten", erklÀrt Schellberg. Als mâgliche Folge fühlten sich die Kinder verantwortlich für das Leben ihrer Eltern, oft auch für deren Trennung.

Paarberatung kann sinnvoll sein

Die Eltern sollen in ihrer Elternrolle bleiben - besonders, wenn sie sich getrennt haben. Zum Wohle des Kindes sollten sie sich ΓΌber wichtige Erziehungsfragen absprechen und immer an einem Strang ziehen. Wenn das nicht funktioniert, kann eine Paar- oder Erziehungsberatung sinnvoll sein. Wer mΓΆchte, kann sich auch an das Jugendamt wenden.

Neue Partner vorsichtig "prΓ€sentieren"

PatchworkverhΓ€ltnisse kΓΆnnen fΓΌr Kinder schwierig werden. Ein neuer Partner ist fΓΌr sie erst einmal ein Fremdling und auf keinen Fall ein neues Elternteil. "Damit muss man sehr sensibel umgehen", rΓ€t der Hamburger Psychotherapeut Michael Schellberg. Kinder sind mit solchen Situationen schnell emotional ΓΌberfordert. Die Aufgabe des Elternteils: Er muss sein Kind spΓΌren lassen, dass es weiter die Nummer eins ist, es wie frΓΌher geliebt wird und die Beziehung sicher ist.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

t-online - Nachrichten fΓΌr Deutschland


TelekomCo2 Neutrale Website