Jugendschutzgesetz Ab wann dürfen Jugendliche Alkohol trinken?
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Welche alkoholische Getränke dürfen Jugendliche trinken, welche sind für sie verboten? Das Jugendschutzgesetz macht Vorgaben zum Thema Alkohol.
Der Verkauf von branntweinhaltigen Produkten (Spirituosen, auch branntweinhaltige Mischgetränke) an Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren ist verboten. Gleiches gilt für den Konsum.
Andere alkoholische Getränke (Bier, Wein, Sekt, auch Mischgetränke) dürfen an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht abgegeben werden. Diese Altersgrenze sinkt auf 14 Jahre, wenn Jugendliche von Personensorgeberechtigten (Vater, Mutter oder anderer Vormund) in eine Gaststätte begleitet werden.
Jugendschutz: In welchem Alter ist Alkohol erlaubt?
Getränk | unter 14 | 14 bis 16 | 16 bis 18 | über 18 |
---|---|---|---|---|
Bier | verboten | nur im Beisein eines Erziehungsberechtigten | erlaubt | erlaubt |
Wein/Sekt | verboten | nur im Beisein eines Erziehungsberechtigten | erlaubt | erlaubt |
Mixgetränke mit Wein oder Bier | verboten | nur im Beisein eines Erziehungsberechtigten | erlaubt | erlaubt |
Mixgetränke mit Spirituosen | verboten | verboten | verboten | erlaubt |
Spirituosen | verboten | verboten | verboten | erlaubt |
Energydrinks | erlaubt | erlaubt | erlaubt | erlaubt |
Das Gesetz regelt den Konsum von Alkohol und gibt vor, ab welchem Alter und wie lange sich Jugendliche in Discos, Spielhallen und Gaststätten aufhalten dürfen. Verstoßen Gewerbetreibende oder Veranstalter gegen das Jugendschutzgesetz, beispielsweise indem sie an Jugendliche unter 16 Jahren Alkohol ausschenken, drohen ihnen Bußgelder.
Eine gesetzliche Regelung für den Konsum von Energydrinks gibt es derzeit nicht. Das heißt, sie dürfen in Deutschland auch an Kinder und Jugendliche verkauft werden. In manchen anderen Ländern verkaufen einige Discounter die Wachmacher nicht mehr an Personen unter 16 beziehungsweise unter 18 Jahren. Organisationen wie Foodwatch oder die Gesellschaft der Europäischen Kinderkardiologen sprechen sich auch in Deutschland für eine Altersbeschränkung für den Konsum von Energydrinks aus.
Bei Privatpartys ist der Jugendschutz Elternsache
Bei privat ausgerichteten Partys sind auch die Eltern in der Pflicht. Sie machen sich unter Umständen durch fahrlässiges Handeln strafbar, wenn sie die Regelungen zum Alkoholausschank an Jugendliche missachten und es zu gesundheitlichen Schäden durch den Alkohol kommt.
Alkohol zur Stressbewältigung
Jugendliche unterscheiden sich in ihren Motivationen zum Trinken nicht so sehr von Erwachsenen: Eine Studie des Bundesministeriums für Gesundheit zeigt, dass Jugendliche überwiegend aus "Spaßgründen" trinken. Sie wollen aber auch, dass Alkohol ihnen bei der Bewältigung von Stress und anderen Problemen hilft.
Die Wirkung von Alkohol auf Kinder
Alkohol hat auf Kinder und Jugendliche eine stärkere Auswirkung als auf Erwachsene. Unter anderem sollte Folgendes beachtet werden:
- Alkohol ist ein Zellgift.
- Alkohol kann bei Kindern die Entwicklung von Gehirn und Organen empfindlich stören.
- Bereits kleine Mengen Alkohol können für Kinder gefährlich sein. Eine Dosis von zwei Gramm Alkohol pro Kilogramm Körpergewicht kann für ein Kleinkind tödlich sein. Bei einem Schulkind liegt diese Grenze etwa bei drei Gramm pro Kilogramm Körpergewicht, beim Erwachsenen ist sie doppelt so hoch.
- Das Nervensystem von Kindern reagiert wesentlich empfindlicher als das von Erwachsenen auf Alkohol. Bereits mit 0,5 Promille Alkohol im Blut kann ein Kind bewusstlos werden.
- Schon Schnapspralinen können für Kinder gefährlich sein.
- gesetze-im-internet.de: "Jugendschutzgesetz (JuSchG)"
- klartext-reden.de: "Die wichtigsten Regeln zum Thema 'Klartext reden!'"
- Jugendschutz aktiv: Alkohol
- bundesministerium.de: Studie "Einflussfaktoren, Motivation und Anreize zum Rauschtrinken bei Jugendlichen"