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Secondhand: Wann es sinnvoll ist und wann nicht


Wann Secondhand sinnvoll ist - und wann nicht

Ann-Kathrin Landzettel

Aktualisiert am 03.01.2017Lesedauer: 3 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Der Kauf von Gebrauchtem ist heutzutage wesentlicher Bestandteil im Konsumverhalten vieler Menschen.Vergrößern des Bildes
Der Kauf von Gebrauchtem ist heutzutage wesentlicher Bestandteil im Konsumverhalten vieler Menschen. (Quelle: dpa-bilder)

Secondhand ist im Trend. Immer mehr Menschen versuchen, ihren Konsum einzuschränken und weniger neu zu kaufen. Auf Tauschpartys, Kleiderbörsen, Flohmärkten und Online-Portalen wechselt deshalb öfter Gebrauchtes den Besitzer. Doch wann ist Secondhand eine echte Alternative - und wann nicht?

Bei größeren Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Spülmaschinen und Kühlschränken ist Secondhand nicht immer sinnvoll. Zwar laufen viele Geräte noch einwandfrei, wenn sie den Besitzer wechseln. Doch die Energiebilanz sieht oft nicht gut aus - besonders bei älteren.

Achtung bei Kühlschränken und Waschmaschinen

Alte Kühlschränke beispielsweise sind wahre Stromfresser. Ist zudem der Dichtungsring in die Jahre gekommen, muss das Gerät zusätzlich Energie aufwenden, um die Kühltemperatur zu halten. Das Umweltbundesamt rät, bei Kühlschränken am besten zur Energieeffizienz-Klasse A+++ zu greifen. Im Vergleich: Ein Gerät mit A+++ verbraucht 50 Prozent weniger Energie als ein Gerät mit A+.

Auch bei Waschmaschinen punkten neue Geräte: Im Vergleich zu einer zehn Jahre alten Waschmaschine spart eine moderne Maschine 25 Prozent Energie. Die Einsparung beim Wasserverbrauch ist noch größer. Zudem sind Waschleistung und Auswahl an Energiesparprogrammen besser.

Weg von der Wegwerfgesellschaft

Trotzdem liegen viele Verbraucher grundsätzlich richtig, wenn sie sagen: "Gebraucht ist genauso gut und schont Geldbeutel und Umwelt." Besonders der Kleidertausch wird immer beliebter - im kleinen Kreis mit Freunden oder auf Tauschbörsen.

Hier finden Kleidungsstücke, die man nicht mehr mag, einen neuen Besitzer. Und so manches Mal ergattert man selbst ein neues Lieblingsteil. Einzige Voraussetzung um mitzumachen: Die Kleidung muss in einem guten Zustand und sauber sein. Verwaschene und ausgeleierte Stücke sind eher etwas für die Altkleidersammlung.

Ebenfalls beliebt sind Secondhand-Läden, in denen man getragene, aber gut erhaltene Kleidung für kleines Geld kaufen und verkaufen kann. Da kostet eine Hose manchmal unter fünf Euro, das passende Shirt gibt es für drei Euro dazu. "Ich möchte weg von der Wegwerfgesellschaft", sagt Claudia, die regelmäßig auf Tauschbörsen und in Secondhand-Läden stöbert. "Ist doch super: Was ich nicht mehr mag, erfreut einen anderen Menschen und ich gehe ebenfalls mit etwas Schönem nach Hause. Und ich verschwende keine Rohstoffe." Die Qualität ist laut der 41-Jährigen meist noch so gut wie bei neuen Produkten. Und: "Ich muss nicht mehr die kratzigen Etiketten abschneiden, das haben meine Vorgänger meist schon gemacht", ergänzt sie lachend.

Gebrauchte Babykleidung: Schadstoffe bereits herausgewaschen

Auch immer mehr Eltern beschließen, ihre Kleinen in Secondhand-Strampler zu packen. Nicht nur, weil sie aus den Sachen schnell herauswachsen und eine Neuanschaffung kaum lohnt. "Ich kaufe für meine zwei Söhne bewusst nur gebrauchte Sachen, weil ich weiß, dass diese schon häufig gewaschen wurden", erklärt Kerstin. "Dadurch sinkt das Risiko, dass Schadstoffe und Färbemittel auf die Haut gelangen." Für die 37-jährige Mutter ist dies das wichtigste Argument für Secondhand-Kleidung. "Außerdem schont Gebrauchtes wertvolle Ressourcen. Es gibt schon genug Produziertes auf der Welt, da muss man nicht immer noch Neues dazu packen."

Doch nicht nur bei Kleidung, auch bei Spielzeug ist Gebrauchtes beliebt. "Viele neue Babyspielzeuge riechen streng nach Gummi und Chemie. Wer weiß, was da alles drinsteckt. Das will man seinem Kind nicht geben. Vor allem weil es alles in den Mund nimmt", sagt Vater Klaus. "Bei gebrauchtem Spielzeug hingegen sind zumindest die flüchtigen Schadstoffe schon 'ausgedampft'." Klaus und seine Frau versuchen, für ihr Kind weitestgehend auf Plastik zu verzichten und setzen stattdessen auf Holzspielzeug. "Besonders auf Flohmärkten findet man so manchen Schatz."

Elektrokleingeräte? Nicht gleich entsorgen

Etwas schwieriger wird es beim Thema Elektrogeräte. Sind sie kaputt, hat nicht jeder das Wissen, um diese zu reparieren. Doch in immer mehr Städten gibt es sogenannte "Repair-Cafés", in denen so manches Radio wieder flott gemacht wird. Eine Übersicht findet man unter anderem auf der Internetseite der Stiftungsgemeinschaft "Anstiftung".

"Mir macht es Spaß, Elektrokleingeräte wieder zum Laufen zu bringen", sagt Jürgen. "Außerdem haben ältere Gegenstände oft einen emotionalen Wert, eine Geschichte. Auch dies gilt es zu erhalten. Da können neue Produkte nicht mithalten."

Zudem sei die Qualität schlechter geworden, findet er. "Heute geht alles viel schneller kaputt. Kaum sind die zwei Jahre Garantie rum, machen viele Geräte Probleme. Der Verschleiß wird von den Herstellern wahrscheinlich gleich mit eingeplant, damit regelmäßig wieder etwas Neues gekauft wird", vermutet der 59-Jährige. Dem möchte Jürgen etwas entgegensetzen und versucht, so viele Kleingeräte wie möglich zu reparieren. "Manchmal muss nur ein kleines Ersatzteil ausgetauscht werden. Das kostet oft nur ein paar Cent. Dann funktioniert es wieder und muss nicht in den Müll."

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