Viele verwechseln diese Begriffe Was Reisewarnung, Sicherheitshinweis & Co. wirklich bedeuten

Viele kennen den Unterschied zwischen Reisewarnung, Sicherheits- und Reisehinweis nicht. Dabei kann das für die Reise entscheidend sein.
Reisewarnung, Reisehinweis, Sicherheitshinweis – wenn man gerne ins Ausland reist oder die Nachrichten verfolgt, wird man über diese Begriffe vermutlich schon gestolpert sein. Denn immer wieder gibt es Länder, die plötzlich unsicher werden. Sei es durch eine Naturkatastrophe, Krieg oder Terror.
Diese drei Begriffe haben jedoch eine völlig unterschiedliche Bedeutung – und damit auch andere Konsequenzen für Reisende. Wer sie kennt, kann besser einschätzen, ob eine Reise noch ratsam ist.
Das sind die Unterschiede
Wenn das Auswärtige Amt über die Sicherheitslage im Ausland informiert, unterscheidet es drei Kategorien – mit jeweils anderer Tragweite:
- Reisehinweis: Dies ist die allgemeinste Form der Information. Hier geht es vor allem um praktische Aspekte, etwa zu Einreisebestimmungen, Zollvorgaben, medizinischer Vorsorge oder kulturellen Eigenheiten. Reisehinweise gelten grundsätzlich für alle Länder, unabhängig von einer Gefahrenlage.
- Sicherheitshinweis: Hier werden konkrete Risiken oder Entwicklungen thematisiert – etwa Demonstrationen, erhöhte Kriminalität oder Naturereignisse wie Wirbelstürme oder Vulkanausbrüche. Der Sicherheitshinweis warnt jedoch nicht vor einer Reise, sondern soll Reisende sensibilisieren und zur Vorsicht anregen.
- Reisewarnung: Sie ist das deutlichste Signal des Auswärtigen Amts. Sie wird ausgesprochen, wenn "vor Reisen in ein bestimmtes Land oder eine bestimmte Region dringend abgeraten wird", etwa bei bewaffneten Konflikten, akuter Terrorgefahr oder Naturkatastrophen. Eine Reisewarnung kann – muss aber nicht – rechtliche Folgen haben, zum Beispiel bei Rücktrittsrechten oder Versicherungsfragen.
Was ist eine Teilreisewarnung?
Bei einer Teilreisewarnung wird von Reisen in bestimmte Regionen eines Landes aufgrund erhöhter Gefahren – etwa durch Krieg, Terrorismus oder Naturkatastrophen – gewarnt, während Reisen in andere Landesteile weiterhin möglich sind.
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Ist eine Reisewarnung ein Reiseverbot?
Viele Menschen setzen eine Reisewarnung automatisch mit einem Reiseverbot gleich. Aber: Es gibt kein gesetzliches Reiseverbot für Privatpersonen. Wer trotz Warnung reisen will, darf das grundsätzlich tun – aber auf eigenes Risiko.
- Lesen Sie auch: Wie kommen Reisewarnungen eigentlich zustande?
Ein weiteres Missverständnis betrifft die Rückerstattung von Reisekosten: Bei einer offiziellen Reisewarnung kann der Reiseveranstalter verpflichtet sein, die Reise kostenlos zu stornieren. Bei einem reinen Sicherheitshinweis gilt das nicht automatisch. Ähnliches gilt für Versicherungen: Manche Auslandskrankenversicherungen oder Rücktrittsversicherungen greifen nur im Fall einer Reisewarnung.
Auch der Begriff "Sicherheitshinweis" wird häufig übersehen oder als unverbindlich abgetan – dabei enthält er oft wichtige Details, etwa über Risiken in bestimmten Stadtvierteln, politische Unruhen oder aktuelle Gesundheitslagen.
- auswaertiges-amt.de: "Was ist der Unterschied zwischen einem Reisehinweis, einem Sicherheitshinweis und einer Reisewarnung?"
- auswaertiges-amt.de: "Sicherheitshinweise"