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Darum müssen Männer anderen Frauen hinterher schauen


Kolumne "Lust, Laster und Liebe"
Fremdgucken – Hat Ihr Partner kein Interesse mehr an Ihnen?

  • Jennifer Buchholz
MeinungEine Kolumne von Jennifer Buchholz

28.03.2018Lesedauer: 3 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

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Mann hält sich die Augen zuVergrößern des Bildes
Hinterher gucken: Es liegt in der Biologie der Männer, anderen Frauen hinterherzuschauen. (Quelle: g-stockstudio/getty-images-bilder)

Sie schlendern mit Ihrem Schatz Hand in Hand durch die Straßen und merken, wie sich auf einmal sein Kopf langsam um gefühlte 180 Grad dreht: Er schaut jemand anderen hinterher. Nicht kurz, eher lange, neugierig, interessiert. "Hallo?! Hier spielt die Musik! Oder findest du mich etwa nicht mehr attraktiv?" Nein, er kann halt einfach nicht anders.

Das Gucken an sich ist ja auch kein Problem… Solange Sie wissen, dass Ihr Partner seine Eifersucht im Griff hat. Das ist laut einer Umfrage von Parship immerhin bei 22 Prozent der 18- bis 65-Jährigen der Fall. Dabei gibt es für diese Eifersucht gar keinen Grund.

Ein typisches Männerding?

Erst einmal vorweg gesagt: Hinterhergucken ist kein typisches Männerding. Denn Frauen schauen dem anderen Geschlecht beinahe genauso häufig und lange hinterher, wie manche Männer den Frauen. Das hat der britische Brillenglashersteller Kodak Lens Vision herausgefunden. Frauen gucken im Schnitt nur 20 Minuten pro Tag anderen Männern hinterher – Männer hingegen 43 Minuten. Pro Tag! Das sind hochgerechnet fast ein ganzes Jahr seines Lebens! Aber ist das so verwunderlich? Schließlich sind Frauen nun mal schöne und sinnliche Wesen. Da kann man(n)/frau doch ruhig mal still und leise wertschätzend hinschauen. Aber denken Sie immer daran: Nur gucken, nicht anfassen!

Bevor Sie Ihrem Liebsten aber beim nächsten Mal einen Klaps auf den Hinterkopf geben, sollten Sie wissen, dass er wirklich gar nicht anders kann. Die Psychologen Pranjal Mehta, Columbia Universität, und Louann Brizendine, Universität von Kalifornien, fanden nämlich heraus, dass Männer beim Anblick attraktiver Frauen sozusagen auf Autopilot schalten. Schuld ist laut Studie das Testosteron in ihrem Blut. Evolutionsbedingt wollen sich Männer mit möglichst vielen Frauen fortpflanzen und reagieren daher besonders leicht auf sexuelle Reize. Auch eine langjährige, monogame und feste Beziehung ändert an seiner Biologie nichts.

Es kratzt am Selbstbewusstsein

Okay, auch wenn Sie das jetzt alles wissen, ist es nicht schön, wenn Ihr Partner fremdguckt. Besonders, wenn es gefühlt eine Ewigkeit dauert und ihm währenddessen noch ein Lächeln über die Lippen huscht. Das kratzt am Selbstbewusstsein und eine Wolke aus Eifersucht, Wut und Traurigkeit steigt in Ihnen hoch: "Bin ich nicht mehr attraktiv genug? Lasse ich mich zu sehr gehen? Fühle ich mich zu sicher mit unserer Beziehung?"

Machen Sie sich immer bewusst, dass es vollkommen natürlich ist, anderen Menschen – egal ob vom gleichen oder dem anderen Geschlecht – hinterherzuschauen. Wir werden von Attraktivität und einer gewissen Ausstrahlung angezogen und können einfach nicht wegschauen. Unbewusst sind wir nämlich ständig damit beschäftigt, "die Ressourcen eines potenziellen Partners zu überprüfen", erklärt Therapeutin Dr. Nancy Irwin. Unser limbisches Stammhirn ist einfach darauf programmiert, das beste Erbgut für unseren Nachwuchs zu finden, so Irwin.

Also, wenn Sie Ihren Schatz beim Fremdgucken ertappen, denken Sie einfach daran, dass er gerade auf Autopilot läuft und vom Stammhirn und den Hormonen gesteuert wird. Und solange seine Augen nicht zu häufig oder zu lange (maximal 10 Sekunden) wandern und Sie weiterhin bei intimen und emotionalen Themen seine volle Aufmerksamkeit haben, ist das alles halb so wild. Denn Hand aufs Herz: Sie schauen selbst gerne attraktiven Menschen hinterher. Und wenn die Blicke eines Fremden an Ihnen kleben bleiben, fühlen Sie sich doch auch geschmeichelt. Appetit darf man sich doch gerne holen, aber gegessen wird eben noch immer zu Hause.

Jennifer Buchholz, Redakteurin bei t-online.de, schreibt in ihrer Kolumne "Lust, Laster, Liebe“ über Liebe, Partnerschaft und Sex.

Verwendete Quellen
  • Kodak Lens Vision Centres
  • Medical Daily
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