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Transsexualität: Wenn das angeborene Geschlecht nicht zum Empfinden passt


Geschlechtsidentität
Was ist Transsexualität?

Von Ana Grujic

Aktualisiert am 25.05.2021Lesedauer: 2 Min.
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Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.

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Androgyne Frau: Experimente mit Geschlechterrollen bedeuten nicht automatisch, dass jemand transsexuell ist.Vergrößern des Bildes
Androgyne Frau: Experimente mit Geschlechterrollen bedeuten nicht automatisch, dass jemand transsexuell ist. (Quelle: Photocase/imago-images-bilder)

Das angeborene Geschlecht passt nicht zum eigenen Empfinden: Transsexualität ist für Betroffene belastend. Eine Geschlechtsanpassung löst aber nicht alle Probleme.

Entscheidet sich eine Frau, die in einem männlichen Körper geboren wurde, offen als Frau zu leben, oder ein Mann zum umgekehrten Schritt, schlägt ihnen oft Unverständnis entgegen. Obwohl immer öfter transsexuelle Personen in Film und Medien dargestellt werden, ist oft nicht klar, was Transsexualität genau ist. Die wichtigsten Informationen haben wir hier für Sie zusammengestellt.

Was ist Transsexualität?

Wenn Menschen sich nicht mit ihrem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht identifizieren und als das entgegengesetzte Geschlecht leben möchten, spricht man von Transsexualität. Betroffene nehmen zum Teil auch Hormontherapien oder geschlechtsangleichende Operationen in Kauf, um ihr Geschlecht ihren Empfindungen anpassen zu können.

Welche Ursachen hat Transsexualität?

Warum manche Menschen sich nicht mit ihrem angeborenen Geschlecht identifizieren können, ist durch verschiedene Ansätze erforscht worden. Während einige Studien von körperlichen Ursachen – etwa Unterschiede in der Gehirnstruktur oder im Hormonmilieu – ausgehen, argumentieren andere Forscher, dass Umgebungsfaktoren wie beispielsweise die Erziehung eine Ursache für Transsexualität sein könnten. Bisher konnte noch keine abschließende Antwort auf die Frage nach einer Ursache gefunden werden.

Wie viele Transsexuelle gibt es?

So unklar die Ursache für Transsexualität ist, so schwierig ist es auch, konkrete Zahlen über die Häufigkeit herauszufinden. Hochrechnungen basieren oft auf der Anzahl von Verfahren nach dem Transsexuellengesetz (TSG). Zwischen 1991 und 2013 hat es 17.225 Verfahren nach dem TSG gegeben. Da aber nicht alle Transsexuellen ein Verfahren nach dem TSG anstoßen, dürfte die Zahl höher sein.

Ist Transsexualität eine sexuelle Orientierung?

Weil der Begriff den Zusatz -sexuell enthält, glauben manche Menschen, dass Transsexualität auch mit der sexuellen Orientierung eines Menschen zu tun hat. Das stimmt nicht. So wie andere Menschen auch können Transsexuelle etwa homo-, hetero- oder bisexuell sein.

Was ist eine Geschlechtsanpassung?

Früher hat man von Geschlechtsumwandlung gesprochen, wenn ein transsexueller Mensch sich entschieden hat, seine Geschlechtsorgane operativ an sein empfundenes Geschlecht anpassen zu lassen. Dieser Begriff ist aber irreführend: Eine Operation körperlicher Merkmale kann nicht die Chromosomen eines Menschen ändern. Deshalb ist es richtiger, von einer Geschlechtsanpassung zu sprechen.

Welche Rolle spielt die Einnahme von Hormonen?

Nicht nur durch einen operativen Eingriff, sondern auch durch die lebenslange Einnahme von Hormonen können Transsexuelle ihre körperlichen Merkmale verändern. Bei Transmännern setzt der Bartwuchs ein, bei Transfrauen kommt es zu Brustwachstum. Entwicklungen, die der Körper eines Menschen in der Pubertät durchläuft, können Hormone im Erwachsenenleben aber nur schwer verändern.

Bei minderjährigen Transsexuellen können Mediziner deshalb Medikamente verschreiben, die die Pubertät hinauszögern. So bleibt für die betroffenen Jugendlichen mehr Zeit, zu entscheiden, ob sie ihren Körper an das andere Geschlecht anpassen wollen.

Welche Schwierigkeiten kann es nach der Geschlechtsanpassung geben?

Die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte hat Diskriminierungserfahrungen von Transsexuellen untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Befragten demnach häufig belästigt werden und Gewalterfahrungen machen.

Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes kritisiert außerdem, dass in Deutschland Änderungen des Namens und Personenstandes erst nach langwierigen und sehr strengen Diagnoseverfahren möglich seien.

Verwendete Quellen
  • Nature – International Journal of Science
  • Störungen der Geschlechtsidentität: Ursachen, Verlauf, Therapie
  • Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz
  • Antidiskriminierungsstelle des Bundes
  • Eigene Recherche
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