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Grundangeln: Einfacher Angeln geht fast nicht


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Grundangeln: Einfacher Angeln geht fast nicht

Kurt de Swaaf

Aktualisiert am 21.11.2012Lesedauer: 4 Min.
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Grundangeln: Barbe, ein Weißfisch.Vergrößern des Bildes
Barben sind wahre Muskelpakete. Diese "Torpedos" gehen am besten mit einer Rollblei-Montage an den Haken. (Quelle: imago-images-bilder)

Grundangeln ist leicht zu lernen und erfordert keine teure Angelausrüstung. Ungeachtet ihrer Einfachheit ist diese Angelmethode jedoch äußerst vielseitig. Zum einen eignet sie sich für die unterschiedlichsten Gewässertypen vom Teich bis zum Fluss, zum anderen lässt sich eine ganze Reihe von Fischarten beim Grundangeln haken. Wir geben Tipps zu Köder, Montage und Angeltechnik. Verschiedene Zielfische nicht nur für das Grundangeln zeigen wir in unserer Foto-Show.

Grundangeln: eine der simpelsten Angelmethoden überhaupt

Herbst in Wien: Die Sonne brennt nicht mehr so wie vor einigen Wochen, aber sie wärmt noch immer kräftig. Am Donauufer sitzt ein Mann auf einem Klappstuhl und schaut zufrieden über den Fluss. Neben ihm zwei Angelruten, die gespannten Schnüre verschwinden im strömenden Wasser. Langsam verstreicht die Zeit. Der Angler nickt kurz ein, doch bevor er zu schnarchen beginnen kann, reißt ihn ein grelles Klingeln aus seinem Schlummer. Eines der Glöckchen an den Rutenspitzen schlägt Alarm. Der Mann setzt den Haken und kurbelt ein. Es regt sich Widerstand. Eine schöne Brachse erscheint an der Wasseroberfläche und landet im Käscher. Nicht schlecht.

Der Wiener Fischer hat den Erfolg einer der simpelsten Angelmethoden überhaupt zu verdanken: dem Grundangeln, vielseitig und fast überall anwendbar. In seiner einfachsten Form braucht man hierfür nur eine schlichte Laufblei-Montage, bei der die Angelschnur frei durch ein Bleigewicht gleitet. Der Clou dabei: der Fisch spürt zunächst keinen Widerstand, wenn er mit der vermeintlichen Beute davonschwimmen will. Der Haken wird meist mit Maden oder einem Wurm beködert. Danach auswerfen und warten. Der Köder wird einfach auf dem Grund versenkt.

Gefangen werden - je nach Gewässer - Aale, allerlei Weißfische und Barsche, aber auch Welse und Karpfen. Für viele ist die Grundangelei eine Art Überraschungslotterie. Man weiß nie so genau, was anbeißt.

Von A(al) bis Z(ander)

Anfänger angeln besonders gerne "auf Grund", weil es leicht zu erlernen ist und keine teure Angelausrüstung erfordert. Doch auch erfahrene Petrijünger suchen ihr Glück immer wieder am Boden. Nur gehen sie dabei meistens etwas zielgerichteter vor und nehmen eine bestimmte Fischart ins Visier. Ein klassisches Beispiel ist der nächtliche Ansitz auf Aal. Die Schlängler werden normalerweise erst bei Einbruch der Dunkelheit aktiv und gehen dann auf Nahrungssuche. Laue Sommernächte mit Gewitterneigung sind für den Aalfang optimal, aber auch trübe Abende mit einem milden Süd- oder Westwind bieten gute Erfolgsaussichten. Bei hellem Mondschein dagegen sollte man lieber zuhause bleiben. Oder den Zandern nachstellen.

Schwere Montage oder feines Gerät?

Über die besten Montagen und Köder für die Aalfischerei streiten sich Spezialisten immer wieder gerne. Die Erfahrung lehrt allerdings, dass die Wahl sehr stark vom Gewässer abhängig ist. Mancherorts scheren sich die Aale keinen Deut um dicke Schnüre, große Haken und wuchtige Bleiklumpen. Sie schlucken fast alles, was ihnen als Köder angeboten wird, ob fette Tauwürmer, kleine Fische oder gar halbe Hühnerleber. Schwere Montagen? Egal. So ist die Lage in vielen niederländischen Flüssen und Kanälen. Ganz anders sollte man dafür am Neckar und an einigen norddeutschen Flüsschen vorgehen. Dort scheinen sich die Aalpopulationen vor allem auf kleine Futtertiere eingestellt zu haben – Flohkrebse, Insektenlarven und dergleichen.

Dementsprechend angelt man in diesen Revieren am besten mit feinerem Gerät und kleineren Ködern. Dendrobena-Würmer, kurzstielige Haken in den Größen 6 bis 8 sowie 0,15 mm starke, geflochtene Vorfächer sind ideal. Die Hauptschnur kann dagegen etwas dicker ausfallen, aber auch hier reicht eine 0,20 Millimeter Geflochtene. Ein als Laufblei montiertes Birnenblei (10- bis 30 Gramm, je nach Strömung) und ein Wirbel vervollständigen das Ensemble. Wenn weite Würfe erforderlich sind, kann zudem der Einsatz eines Anti-Tangle-Röhrchens sinnvoll sein.

Grundangeln am Fluss mit dem Rollblei

Eine völlig andere Form des Grundangelns lässt sich gut an rasch fließenden Flüssen mit einer ebenmäßigen Bodenstruktur praktizieren: die Rollblei-Methode. Hierbei nutzt man die Neigung vieler Fische aus, an bestimmten Stellen zu lauern und zu warten, bis ihnen die Strömung Nahrung direkt vors Maul spült. Das verwendete Blei darf also nicht zu schwer sein. Es muss den Köder in Grundnähe halten, ohne dabei stabil liegen zu bleiben. Viele Rollblei-Angler bevorzugen für diese Methode durchbohrte Bleikugeln, doch auch Birnenbleie sind bei richtiger Anwendung hervorragend geeignet. Als Köder empfehlen sich wieder Würmer oder Maden. Alles weitere ist von der Zielfisch-Art abhängig.

Prinzipiell können mit Rollblei-Montagen fast alle flussbewohnenden Schuppenträger erbeutet werden, aber besonders gut ist die Methode für den Fang von Barben geeignet. Diese vor Kraft strotzenden Fische halten sich gerne an so genannten Stromnähten auf, im Grenzbereich zwischen schnell und langsam fließendem Wasser. Um sie zu erwischen, wirft man den Köder weit vor einem vermuteten Barben-Standort aus und dirigiert ihn mit Hilfe der Strömung an gespannter(!) Leine dorthin. Anfangs nicht ganz einfach, doch mit etwas Übung gelingt es bald erstaunlich präzise. Das Material darf übrigens nicht zu filigran gewählt sein. Ein 0,25 mm starkes, monofiles Vorfach ist angebracht, und natürlich eine perfekt eingestellte Rollenbremse. Barben sind, wie bereits erwähnt, wahre Muskelpakete und können in unseren heimischen Gewässern mehr als 80 Zentimeter lang werden. Im Vergleich zu solchen Torpedos wirken die meisten Karpfen wie lahme Elefanten.

Der optimale Köder für den Barbenfang mit Rollblei sind große Tauwürmer an No. 2 bis 4 Haken. Der Anbiss erfolgt meistens knallhart. Eine gehakte Barbe versucht mit aller Macht, in Bodennähe zu bleiben und flüchtet oft in Richtung Flussmitte. Dann wiederum sollte man mit aller Kraft dagegen halten. Hat der Fisch einmal die Hauptströmung erreicht, ist er nur schwer wieder in Ufernähe zu bekommen. Eine wahrlich schweißtreibende Angelegenheit.

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