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Fronleichnam: Blumenteppiche und andere Traditionen am Feiertag


Ausflugsziele an Fronleichnam
Kilometerlanger Blumenteppich fasziniert Besucher

Von t-online, dom

Aktualisiert am 19.06.2025 - 11:32 UhrLesedauer: 3 Min.
Ein Blumenbild im Schwarzwald: Hier wird Fronleichnam farbenfroh gefeiert.Vergrößern des Bildes
Ein Blumenbild im Schwarzwald: Hier wird Fronleichnam farbenfroh gefeiert. (Quelle: Fleig / Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de)
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In vielen Orten schmücken am frühen Morgen Blüten die Straßen, während leise Blasmusik erklingt. Fronleichnam zeigt sich dann als ein Feiertag mit viel Tradition und besonderer Atmosphäre.

In vielen Regionen Deutschlands ziehen Gläubige an Fronleichnam in feierlichen Prozessionen durch geschmückte Straßen, vorbei an kunstvollen Blumenteppichen, begleitet von Musik, Weihrauch und feierlicher Stille. Was jahrhundertealte Tradition ist, wird in manchen Regionen Jahr für Jahr mit großer Hingabe gestaltet und ist heute längst nicht mehr nur für Kirchgänger interessant.

Ob auf einem Boot über den Staffelsee, unter freiem Himmel in barocker Tracht oder mit barfüßigen Kindern auf bunten Blumenwegen: Wer Fronleichnam als Ausflugsziel entdeckt, erlebt eine einzigartige Mischung aus Spiritualität, Gemeinschaft und Handwerkskunst. Und wer früh aufsteht, kann mit eigenen Augen sehen, wie aus Tausenden Blütenblättern kleine Wunder entstehen.

Kilometerlange Blumenteppiche und Bewirtung

In Sipplingen, Bodensee (Baden-Württemberg), wird in der Nacht ein bis zu einen Kilometer langer Blumenteppich aus Tausenden Blütenblättern gelegt. Er bildet einen "himmlischen Teppich", damit der Priester mit der Monstranz (Leib Christi) den geweihten Boden nicht berührt.

  • Ablauf: Festgottesdienst um 9 Uhr, danach Prozession über den Teppich durch den historischen Ortskern, begleitet von der Bürgermiliz mit Salutschüssen und Musik
  • Tipp: Gäste dürfen schon ab 4 Uhr beim Legen helfen oder später fotografieren.

Eine Blumenstraße wird auch in Hüfingen, Schwarzwald-Baar-Kreis (Baden-Württemberg), ausgelegt. Seit 1842 kreieren die Bürger hier einen 500 Meter langen und etwa 1,8 Meter breiten Teppich. Ihre Motivation ist es, dem "Herrn den Weg zu bereiten" – dabei sind die Blumen Zeichen vergänglicher Schönheit gegenüber dem Ewigen.

  • Ablauf: Start ist um 8.30 Uhr am Rathaus, vier Stationen mit Evangelien; Livemusik, Platzkonzert, Führungen gibt es den ganzen Tag
  • Tipp: Jährlich kommen Tausende Gäste. Die Straßen werden für Fußgänger freigehalten. Begeben Sie sich für Fotos frühzeitig an gute Stellen.

Blumenbilder vor den Altären und ein traditioneller, etwa einen Kilometer langer Blumenteppich – das bietet Mühlenbach, Ortenaukreis (Baden-Württemberg). Hier konzentriert sich die Gemeinde vor allem auf vier opulent gestaltete Altäre.

  • Ablauf: Morgendliche Messe in St. Afra, Prozession und anschließend Platzkonzert der Trachtenkapelle; Bewirtung durch Ministranten
  • Tipp: Der Prozessionsweg im Ortskern ist leicht zugänglich, und Bewirtungsstände laden Ausflügler zum Verweilen ein. Besucher sind herzlich willkommen.

Seeprozessionen und beste Fotospots

Seit 1935 führt eine einzigartige Seeprozession in Seehausen am Staffelsee, Oberbayern (Bayern), über den See. Das Allerheiligste, die geweihte Hostie in einer Monstranz, fährt mit Fähre und Dutzenden Ruder- und Fischerbooten über den See zur Insel Wörth.

  • Ablauf: Nach der Messe um 8 Uhr in der Pfarrkirche St. Michael bewegt sich der Kirchenzug zum Anleger; Prozession über den See zur Insel Wörth (Kapelle St. Simpert), und zurück.
  • Tipp: Die Uferplätze rund um den Anleger und auf der Insel sind beliebt. Eigene Boote dürfen im Korso mitfahren (keine Reservierung nötig).

Seit mehr als 500 Jahren wird in Köln-Mülheim (Nordrhein-Westfalen) die "Mülheimer Gottestracht" in einer Schiffs- und Landprozession über den Rhein gefahren. Das heißt: Die Monstranz wechselt in Begleitung von etwa 100 Beibooten das Rheinufer.

  • Ablauf: Start an der Liebfrauenkirche um 9 Uhr, Zug durchs Veedel (Kölnisch für Viertel), Einschiffen an der Promenade, Korso bis Zoobrücke und zurück; Abschlusssegen am Ufer
  • Tipp: Plätze auf Haupt- und Begleitschiffen sind bei Erwerb eines Tickets möglich. Seien Sie schnell, denn das Rheinufer füllt sich rasch mit Zuschauern.
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Warum Blumen und Schiffe?

Schon im Mittelalter galten Blumen als Zeichen der Verehrung – man schmückt den "Weg des Herrn", weil der Boden als unrein gilt. Die Vergänglichkeit der Blumen erinnert an die Vergänglichkeit des Irdischen, während Christus als "Brot des Lebens" bleibt.

Bei Schiffsprozessionen steht das Wasser biblisch für Leben und Taufe; das Schiff symbolisiert die Kirche, die Gläubige "in den sicheren Hafen" führt. Der Segen auf dem See beziehungsweise dem Rhein bittet um Bewahrung vor Unwetter, gute Fischerei und sichere Fahrt.

Verwendete Quellen
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