Mit Preistipp Holzkohle oder Briketts zum Grillen? Das sagt Stiftung Warentest
Im Frühjahr werden sie aus Kellern und Schuppen geholt: die Holzkohlegrills. Doch was glüht eigentlich am besten unter dem Rost?
Wie schnell klappt es mit dem Anzünden, wie heiß wird der Rost, wie lange glüht es darunter, fliegen Funken und wie stark ist eigentlich der Qualm?
Punkte, die fürs Grillerlebnis und -ergebnis eine wichtige Rolle spielen können – und die sich die Stiftung Warentest ("test"-Ausgabe 04/2024) bei acht Grill-Holzkohlen, fünf Grill-Holzkohlebriketts und zwei Grillbriketts aus Kokosnussschalen genauer angesehen hat. Außerdem unter der Lupe der Warentester: die Deklaration des verwendeten Holzes und die Verpackung von Kohle und Co.
Ihr Fazit: Mehr als die Hälfte der Grillkohlen und Holzkohlebriketts im Test sind gut. Und auch Kokosnussbriketts können mithalten.
Ausdauernd oder besonders heiß?
Für welche Produktart man sich am besten entscheidet, kann allerdings vom Grillanlass abhängen. Kohlen glühen in der Regel schneller und heißer als Briketts. Sie eignen sich deshalb vor allem für ein besonderes Abendessen mit der Familie oder der WG, so die Tester. Briketts brauchen beim Anzünden etwas länger, halten dann aber lange die Temperatur. Das passt gut zu ausgedehnten Grillpartys (lesen Sie hier, welche Lebensmittel besser nicht auf den Grill sollten).
Besonders ausdauernd: eines der Kokosnussschalen-Produkte im Test. Die Briketts brauchten zwar zum Anzünden Zeit, konnten aber mehr als zwei Stunden lang eine Temperatur von über 180 Grad halten – länger als alle getesteten Holzkohlebriketts und Holzkohlen.
Was ist Holzkohle eigentlich?
Holzkohle entsteht bei der Verschwelung von Holz – ein Vorgang unter hochgradigem Luftabschluss. Das Holz wird ohne Sauerstoffzufuhr auf 275 Grad erhitzt. Von selbst steigt die Temperatur dabei auf 350 bis 400 Grad, wobei sich die leichtflüchtigen Holzbestandteile lösen. Dadurch wird das Holz in einen weiterhin brennbaren Stoff umgewandelt, der aber mikrobiell nicht weiter zersetzt werden kann. Der Kohlenstoffgehalt von Holzkohle liegt bei 80 bis 90 Prozent und übersteigt den Heizwert von Brennholz um ein Vielfaches.
Letztere schafften es dafür aber allesamt, den Rost auf mehr als 300 Grad zu erhitzen, zwei Holzkohlen ("Zuhause Buchen Grillholzkohle" von Edeka und "Grillkohle" von Nero) brachten es sogar auf über 400 Grad. Die Kokosnussbriketts blieben hingegen – ebenso wie eines der Holzkohlebrikett-Produkte – unter 300 Grad. Das mag für eine Grillwurst oder -aubergine reichen, so die Tester. Für ein Steak könnte es aber knapp werden.
Profagus ist doppelter Testsieger
Insgesamt schneiden fünf Holzkohlen im Test "gut" ab, drei "befriedigend". Bei den Holzkohlebriketts sind drei "gut", ein Produkt ist "befriedigend", eines "ausreichend". Die Testsieger stammen jeweils von Profagus (Holzkohle "Der Sommerhit" und "Grillis Bio Buchen Grill-Holzkohlebriketts"). Bei den Kokosnussbriketts landen die insgesamt "guten" "Coconut Shell Briquettes" von Weber vorn, das andere Kokosnuss-Produkt ist "befriedigend".
Der Preistipp der Tester: die mit "gut" bewertete Holzkohle von DHG ("Flammenco Qualitäts Grill-Holzkohle" für rund 2,33 Euro pro Kilogramm).
Ein Grilltipp: unterschiedliche Hitzezonen auf dem Grill einrichten. Ein höherer Gluthaufen brät scharf an, ein niedrigerer gart das Grillgut gemächlicher durch.
- Nachrichtenagentur dpa
- test.de: "Grillkohle und Holzbriketts im Test: Lust auf Grillparty? Mit dieser Kohle klappt’s"
- ofen.de: "Fakten zur Holzkohle"