Neuer Anlauf in Europa Cadillac meldet sich zurück

Cadillac kehrt zurück: Bei den 24 Stunden von Le Mans zeigte die US-Marke nicht nur vier Rennwagen, sondern auch ihr neues Elektro-Topmodell für Europa. Der Marktstart ist für Ende 2025 geplant.
Nach Jahren der Abwesenheit meldet sich Cadillac mit Nachdruck zurück – und hat sich dafür eine große Bühne ausgesucht. Beim Langstreckenklassiker in Le Mans fuhr die Marke mit vier Hybrid-Hypercars vor. Zwei davon qualifizierten sich für die erste Startreihe, was ein Novum für Cadillac darstellt. Am Ende reichte es für die Plätze fünf und acht.
Der erhoffte Podestplatz blieb aus, doch die Botschaft war unübersehbar: Cadillac will wieder mitspielen – auch in Europa.
Europapremiere für den Lyriq V
Passend zum Motorsportauftritt feierte auch ein Serienfahrzeug Premiere: der Lyriq V, eine sportliche Variante des bekannten Elektro-SUVs. Mit 624 PS, 880 Newtonmetern Drehmoment und einer Reichweite von 470 Kilometern nimmt er Konkurrenten wie den Porsche Macan Electric und den Mercedes-AMG EQE SUV ins Visier.
In Deutschland wird der Lyriq-V ab 108.800 Euro erhältlich sein. Die ersten Auslieferungen sollen Ende 2025 beginnen.
Weitere Modelle für Europa geplant
Der Lyriq-V ist erst der Anfang. Cadillac plant, sein Angebot in Europa auszubauen – unter anderem mit dem kompakten E-SUV Optiq. Langfristig könnte auch der wuchtige Escalade IQ folgen.

Die Oberklasse des US-Autobaus
Cadillac wurde 1902 in Detroit gegründet und ist nach dem Stadtgründer Antoine de la Mothe Cadillac benannt. Die Marke gilt als Symbol für amerikanischen Luxus und setzte früh Maßstäbe – etwa mit dem elektrischen Anlasser (1912) und Heckflossen in den 1950er-Jahren.
Ob der Escalade in Europa wirklich ankommt, ist offen. Denn seine Ausmaße (5,70 m lang, fast zwei Meter hoch) sind für enge Straßen und Parkhäuser ungeeignet. Aufgrund seines Gewicht von 4,1 Tonnen erfordert er zudem einen Lkw-Führerschein (C1, bis 7,5 Tonnen).
Händlernetz im Aufbau
Damit die Autos Käufer finden, braucht es mehr als Technik. Cadillac will sein Vertriebsnetz ausbauen: mit festen Standorten in Frankfurt und Hamburg sowie einem Pop-up-Store in Berlin. Das Ziel ist eine flächendeckende Präsenz, um gegen Audi, BMW und Mercedes bestehen zu können.
Geduld, aber keine halben Sachen
General-Motors-Chefin Mary Barra ist überzeugt: "Unsere Produkte passen gut zum europäischen Markt." Auch GM-Präsident Mark Reuss setzt auf Qualität statt Show: Cadillac wolle Europa "Schritt für Schritt" erobern. Mit großen Autos, nicht mit großen Worten.
- Nachrichtenagentur SP-X
- stories.technik-museum.de: 120 Jahre Cadillac – der Traumwagen aus Amerika