Altere Autos haben Sticker mit Datum, um den Airbag-Wechsel zu kennzeichnen – und neuere haben ihn nicht. Muss man dennoch ans Erneuern denken?
Vor 40 Jahren startete der Airbag bei uns seine Karriere: 1981 bot Mercedes als erster deutscher Hersteller den Luftsack in seiner aktuellen S-Klasse (Baureihe 126) an – gegen Aufpreis und in Kombination mit einem Gurtstraffer.
Geschichte des Airbags beginnt viel früher
Schon im Jahr 1951 meldete der Münchener Erfinder Walter Linderer eine Idee zum Patent an, die als Erfindung des Airbags gelten darf. Damals fehlten aber die Mittel, das Wissen und die Materialien, um die Idee umzusetzen. 20 Jahre später, 1971, ließen drei Daimler-Ingenieure eine Entwicklung patentieren, die als Vorläufer heutiger Airbags angesehen wird.
Erste Airbags hielten zehn Jahre
Airbags der frühen Generationen hatten ein Verfallsdatum, das ein Sticker im Inneren des Autos verriet. Er war an der B-Säule (der meist mittlere Dachholm) angebracht. Anfangs galt, dass der Airbag nach zehn Jahren ausgetauscht werden musste. Später wurde die Haltbarkeit auf 15 Jahre festgelegt.
"Zur damaligen Zeit fehlten noch die Langzeit-Erfahrungswerte bezüglich der Haltbarkeit eines Airbags", erklärt Prof. Rodolfo Schöneburg, Leiter Fahrzeugsicherheit bei Mercedes-Benz, den Grund für das Ablaufdatum. "Somit musste die Technik regelmäßig überprüft und Teile erneuert werden."
Kein Austausch mehr nötig
Seit den frühen 90er-Jahren gibt es aber Airbags, die nicht mehr wegen Altersschwäche ausgewechselt werden müssen. Das gilt auch für Gurtstraffer, die ebenfalls vom Steuergerät des Airbags ausgelöst werden. In ihnen ist (genau wie im Airbag) häufig eine pyrotechnische Treibladung – also ein Sprengstoff – verbaut, die im wahrsten Sinne des Wortes zum explosionsartigen Auslösen des Mechanismus führt. Wenn Airbag und Gurtstraffer einmal ausgelöst wurden, müssen sie anschließend natürlich erneuert werden.
Die Zeit der Airbag-Aufpreise ist bekanntlich längst vorbei. Kein Hersteller traut sich, einen Neuwagen ohne das Feature anzubieten – obwohl es nicht vorgeschrieben ist. Der Lebensretter Nummer eins im Auto ist aber ein anderes Bauteil. Welches? Hier erfahren Sie es.
- Nachrichtenagentur SP-X
- motorsport-total.com
- Eigene Recherche