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Fahrrad fahren lernen für Erwachsene: Diese Tipps helfen Ihnen dabei


Es ist nie zu spät
So können auch Erwachsene Fahrrad fahren lernen

  • Christopher Clausen Porträt
Von Christopher Clausen

20.08.2023Lesedauer: 4 Min.
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Eine Radtour im Grünen: Fahrradfahren lässt sich auch im Erwachsenenalter noch lernen.Vergrößern des Bildes
Eine Radtour im Grünen: Nicht jeder ist dazu in der Lage. (Quelle: www.flyer-bikes.com | pd-f | Martin Bissig)

Im Erwachsenenalter noch das Fahrradfahren lernen? Das ist möglich. Worauf Sie achten müssen und wo Sie Unterstützung bekommen, wenn Sie sie benötigen.

Das Fahrrad ist als Fortbewegungsmittel in Deutschland beliebt: Mehr als drei Viertel der Deutschen (77 Prozent) nutzen laut dem Fahrrad-Monitor Deutschland des Bundesverkehrsministeriums ein Zweirad, 38 Prozent mindestens einmal die Woche oder sogar täglich. Fast jeder Deutsche besitzt der Statistik zufolge ein Fahrrad.

Aber nicht jeder kann ein Fahrrad auch fahren: Zwar lernen es die meisten bereits im Kindesalter, aber in manchen Fällen bleibt das auf der Strecke. Hier erfahren Sie, wie Sie dennoch sattelfest werden.

Wie viele Erwachsene können nicht Fahrrad fahren und warum?

Wie viele Erwachsene nicht Fahrrad fahren können, ist statistisch nicht eindeutig erfasst. Manche Quellen nennen zwei Prozent der Bevölkerung, doch die Dunkelziffer könnte deutlich höher liegen: Vielen Betroffenen ist es peinlich zuzugeben, so etwas angeblich Banales nicht zu beherrschen. Doch das ist unnötig.

Die Gründe, warum das so ist, sind eindeutiger, aber vielfältig: In einigen Familien fehlten die Räder, manche sind als Kind schwer gestürzt und trauten sich danach nicht mehr in den Sattel. Bei anderen waren die Eltern zu besorgt, einige Erwachsene haben seit ihrer Führerscheinprüfung gar nicht mehr im Sattel gesessen. Und andere stammen aus Kulturkreisen, in denen das Radfahren nahezu unbekannt ist, heißt es vom Fahrradclub ADFC.

So lernen Sie als Erwachsener Fahrrad fahren

Erwachsenen fällt es häufig schwerer, neue Dinge zu lernen – das liegt unter anderem daran, dass sie viel verkopfter sind und mehr über mögliche Gefahren nachdenken. Daher geht es in erster Linie darum, diese Ängste hinter sich zu lassen.

Der wichtigste Tipp: Tasten Sie sich in Ihrem eigenen Tempo ans Fahrrad heran und lassen Sie sich nicht drängen. Nutzen Sie leere Straßen, Einfahrten oder leere Parkplätze zum Üben. In diesem sogenannten Schonraum sind Sie sicher vor dem Verkehr, können Gefahrensituationen, Slalomfahren und andere Dinge in Ruhe üben und verinnerlichen.

Was außerdem wichtig ist:

  • Das passende Fahrrad: Ideal für den Einstieg in die Welt der Fahrräder ist ein Bike mit tiefem Einstieg. So können Sie schneller und einfach auf- und absteigen. Breite Reifen geben mehr Stabilität. Ein E-Bike sollten Sie für den Start nicht nutzen: Das höhere Gewicht und die Beschleunigung können Anfänger überfordern. Greifen Sie stattdessen lieber zu einem herkömmlichen Fahrrad.
  • Immer Helm und Handschuhe tragen: Falls es doch einmal zu einem Sturz beim Üben kommt, schützen sie vor Hautabschürfungen oder schwereren Verletzungen. Das gilt übrigens nicht nur für Anfänger.
  • Hilfe annehmen: In vielen Städten und Gemeinden gibt es Angebote speziell für Fahrrad-Anfänger und -Wiedereinsteiger, beispielsweise vom Fahrradclub ADFC. Hier lernen Sie wichtige Grundlagen und üben den sicheren Umgang mit Ihrem Fahrrad. Wenn Ihnen das zu viel sein sollte, suchen Sie sich eine vertrauenswürdige Person, mit der Sie gemeinsam an einem ruhigen Ort üben und über Ihre Ängste sprechen können.
  • Langsame erste Schritte: Lernen Sie Ihr Fahrrad erst einmal gründlich kennen. Schieben Sie es über einige längere Strecken, gehen Sie um Kurven, schieben Sie einen Slalom – so merken Sie, wie das Bike reagiert. Dabei können Sie auch das Bremsen üben: Wie wirkt sich der Zug an den Handbremsen aus, wenn sie sie unterschiedlich stark betätigen? Das hilft auch, wenn Sie später im Sattel sitzen. Eine Rücktrittbremse ist für Einsteiger übrigens nicht empfehlenswert, weil sie bei Schreckreaktionen zu plötzlichen Vollbremsungen führen kann.
  • Rollern statt treten: Seien Sie noch einmal Kind: Die fangen meist auch auf einem Tretroller an und lernen, das Gleichgewicht zu halten. Ähnlich wird es auch in vielen Anfängerkursen gemacht, speziell mit Rollern für Erwachsene. Auch ohne Roller können Sie das mit ihrem Fahrrad simulieren: Stellen Sie den Sattel möglichst niedrig ein und schrauben Sie die Pedale ab. So haben Sie im Notfall immer die Füße auf dem Boden. Versuchen Sie, Übungen wie Kurvenfahrten oder das Abstoßen mit einem Bein einzubauen, rät der Pressedienst Fahrrad (pd-f).
  • Erste Tritte machen: Wenn das gut funktioniert, können Sie sich ans Treten herantasten. Der pd-f rät: Zum Anfahren stellt man den Fuß auf das oben stehende Pedal (Position auf etwa 11 Uhr) und mit dem Standbein stößt man sich vom Boden ab. Wenn das Rad erst einmal rollt, können Sie besser die Balance halten. Das probieren Sie immer wieder. Im Idealfall steht der linke Fuß auf dem Pedal, mit dem rechten Fuß stößt man sich vom Boden ab. Der Grund: Beim Anfahren auf der Fahrbahn ist die Körperseite dann geschützt vor dem Verkehr.
  • Training, Training, Training: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Üben Sie das Balancehalten, das Treten, das Kurvenfahren und das Bremsen in schwierigeren Situationen ganz in Ruhe. Erst dann sollten Sie sich in den fließenden Verkehr wagen. Machen Sie die ersten Fahrten am besten in verkehrsberuhigten Zonen und auf getrennten Radwegen. Fußgängerwege sind für erwachsene Fahrradfahrer tabu, auch wenn sie Anfänger sind. Haben Sie Geduld mit sich selbst, mit der Zeit werden Sie immer besser.

Falls Sie Probleme mit dem Gleichgewicht oder mit dem Rücken haben, können Sie sich auch über Alternativen Gedanken machen: So gibt es beispielsweise Fahrräder mit drei Rädern, die deutlich stabiler sind.

Verwendete Quellen
  • bmdv.bund.de: "Fahrrad-Monitor Deutschland 2021"
  • pd-f.de: "Zehn Tipps für Erwachsene, die Radfahren lernen"
  • adfc.de: "ADFC-Radfahrschulen für Erwachsene"
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