Klimaschutz kann sogar Spaß machen In fast jeder Garage steht ein Klimaretter

Das Fahrrad gilt als Schlüssel zur Verkehrswende: Es spart Emissionen, entlastet Städte und bringt Bewegung in den Alltag. Doch warum bleibt Deutschland beim Radverkehr hinter seinen Möglichkeiten – und wie könnte der Umstieg gelingen?
Deutschland ringt um seine Klimaziele – und der Verkehr ist das größte Sorgenkind. Während Industrie und Energieversorgung ihren CO2-Ausstoß senken, bleibt der Straßenverkehr auf hohem Niveau. Ein Mittel könnte helfen, das kaum Nebenwirkungen kennt: mehr Radfahren.
Warum das Fahrrad so viel bewirken kann
Das Potenzial ist enorm. Würde ein großer Teil der Kurzstrecken – also Wege bis etwa 30 Kilometer – mit dem Rad zurückgelegt, ließen sich Millionen Tonnen Treibhausgase vermeiden. Schon jetzt besitzt fast jeder Einwohner mindestens ein Fahrrad. Doch der Anteil der Radfahrten am Gesamtverkehr bleibt vergleichsweise gering.
Die Infrastruktur entscheidet
Wer aufs Rad umsteigt, will sicher und zügig vorankommen. Breite, durchgängige Radwege sind dafür entscheidend – idealerweise getrennt vom Autoverkehr. Auch Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen, gute Beleuchtung und klare Beschilderung erleichtern den Alltag. Viele Städte zeigen, dass solche Investitionen wirken: Wo Radwege komfortabel und vernetzt sind, steigt der Anteil der Radfahrer sprunghaft.
Eine Nation der Radfahrer
Die Deutschen lieben das Fahrrad. Und der Bestand wächst immer weiter. Derzeit gibt es rund 84 Mio. Räder in Deutschland – so viele wie noch nie. Damit kommt auf beinahe jeden Einwohner ein Fahrrad.
Deutschland im europäischen Vergleich
Im Vergleich zu klassischen Fahrradländern wie den Niederlanden oder Dänemark liegt Deutschland im Mittelfeld. Hierzulande sind viele Radwege noch Teil der Autostraßen und bieten weniger Sicherheit. Reine Radwege gibt es deutlich seltener. Dennoch wächst das Netz – vor allem in urbanen Regionen.
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Bremsklotz Verkehrspolitik?
Ob Deutschland Fahrradland wird, hängt stark vom politischen Willen ab. Der Ausbau dauert vielerorts Jahre, manchmal Jahrzehnte. Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Kommunen fordern daher mehr Tempo. Klar ist: Wer den Umstieg will, muss Radfahren komfortabler und sicherer machen als Autofahren – sonst bleibt der Durchbruch aus.
Verkehrswende braucht Rückenwind
Die Vorteile liegen auf der Hand: Radfahren kostet kaum Geld, verbessert die Luftqualität, spart Fläche und reduziert Lärm. Für viele Strecken ist es zudem oft schneller als das Auto. Je mehr Menschen umsteigen, desto sicherer wird der Radverkehr – ein Kreislauf, der Städte leiser, grüner und lebenswerter macht.
- zdf.de: Studie: Fahrrad muss "Goldstandard" werden