Ampel: "Kratzer" auf Glas – Was bedeuten die Rillen?

Viele Ampeln haben Rillen auf ihren Gläsern. Doch was hat es damit auf sich? Warum sie wichtig sind – und moderne Ampeln trotzdem ohne sie auskommen.

Wenn sich die Rotphase an der Ampel ewig zieht, lässt man den Blick mitunter auch mal schweifen. In solchen Momenten fallen einem manchmal Dinge auf, die man sonst gar nicht sehen würde. Beispielsweise, dass das Glas der Ampeln nicht gleichmäßig aussieht.

Auf vielen Ampeln sieht man etwas, dass wie Rillen oder "Kratzer" aussieht. Handelt es sich möglicherweise um Beschädigungen oder sind die Gläser durch Frost gesprungen? Nein, die Rillen sind keinesfalls zufällig auf den Ampeln – sie erfüllen einen wichtigen Zweck.

Die sogenannten Streuscheiben sorgen nämlich dafür, dass das Licht der Ampeln verteilt und möglichst weit gestreut wird. So kann man die Ampel sehen, wenn man direkt davor steht, aber ebenso in 50 Metern Entfernung. Durch die Verstreuung des Lichtstrahls wird man zudem nicht geblendet.

Wäre das Glas der Ampel einfach glatt, würde der Lichtstrahl sehr gebündelt sein und man würde ihn nur direkt von vorne sehen.

Neuere Ampeln nutzen andere Technik

Übrigens: Neuere Ampeln haben die Rillen gar nicht mehr. Sie bestehen aus vielen kleinen Linsenelementen, die das Licht auch ohne Rillen optimal verteilen. Dadurch wird auch die Entstehung von "Phantomlichtern" verhindert – also Reflexionen von Sonnen- oder Laternenlicht, das man mit der Ampel verwechseln kann.

Man kennt das Phänomen vor allem, wenn Sonnenlicht direkt auf die Ampel strahlt und alle Lichter zu leuchten scheinen. Man kann durch die direkte Einstrahlung nicht mehr sehen, ob man nun Rot oder Grün hat. Abschirmblenden über den Gläsern schaffen etwas Abhilfe.

Die neueren Ampeln haben dieses Problem durch die verbesserten Gläser nicht mehr. Zudem werden heutzutage oft LEDs verbaut, die man auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut erkennen kann.