Autopanne Nur ein platter Reifen? Warum viele Autofahrer trotzdem den ADAC rufen
Eine Reifenpanne kann gefährlich werden. In vielen Fällen behelfen Autofahrer sich selbst. Doch manchmal ist es besser, Fachpersonal zu rufen.
Fühlt sich das Auto beim Fahren plötzlich schwammig an, macht es laute Fahrgeräusche oder leuchtet die Reifendruck-Kontrollleuchte auf, kündigt sich eine Reifenpanne an. Um sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen, ist es wichtig, unverzüglich und richtig zu reagieren.
Eine Möglichkeit ist es, selbst Hand anzulegen. Doch einige Autofahrer entscheiden sich dagegen und rufen direkt den ADAC an. Das hat unterschiedliche Gründe.
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Warum bei einer Reifenpanne den ADAC anrufen?
Der ADAC ist auch bei Reifenpannen der richtige Ansprechpartner. 8,8 Prozent der vom ADAC bearbeiteten Pannen gingen im Jahr 2025 auf einen defekten Reifen zurück. Unter der Rufnummer 222222 erreichen Sie die Fachkräfte aus dem Mobilfunknetz. Doch warum nicht selbst den Reifen wechseln? Diese Gründe sprechen dagegen:
- Fehlendes Equipment: Viele moderne Autos haben kein vollwertiges Ersatzrad mehr, sondern nur ein Pannenspray oder ein Notrad. Ist kein Ersatzrad an Bord und auch kein Reparaturset im Kofferraum oder Handschuhfach zu finden, kann die Panne nicht selbst behoben werden. Manchmal fehlt es auch am Wagenheber oder Radkreuz.
- Mangelnde Übung und Unsicherheit: Viele jüngere oder unerfahrene Autofahrer mussten noch nie einen Reifen wechseln. Daher ist die Angst, etwas falsch zu machen, groß. Hinzu kommt die innere Aufregung, die in einer Stresssituation automatisch ausbricht. ADAC-Mitarbeiter gehen geübt und professionell ans Werk.
- Gefährliche Verkehrssituation: Je nachdem, wo das Auto zum Stehen kam, kann es beim Reifenwechsel schon einmal gefährlich werden. Vor allem auf Autobahnen oder Landstraßen werden vorbeifahrende Fahrzeuge zum Risiko. Der ADAC kann die Unfallstelle besser absichern und Warnblinklichter, Pylonen oder Absperrband einsetzen.
- Körperliche Einschränkungen: Ein Ersatzrad kann bis zu 42 Kilogramm wiegen. Dieses aus dem Auto zu wuchten und korrekt anzubringen, ist für kleine, zierliche Personen oder Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen fast nicht möglich.
- Versicherung: Wer einen Leasingwagen fährt oder bestimmte Richtlinien in der Kfz-Versicherung berücksichtigen muss, ist häufig dazu verpflichtet, den Pannendienst zu rufen. Sonst drohen Haftungsprobleme, wenn es wegen der Panne zu einem Unfall kommt.
- Lesen Sie auch: Müssen Sie anderen bei einer Autopanne helfen?
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So reagieren Autofahrer richtig bei Reifenpannen
Mit einem Platten weiterzufahren, ist keine gute Idee, denn es drohen Schäden an der Felge und am Fahrzeug. Besteht der Verdacht, dass ein Reifen geplatzt ist oder Luft verliert, heißt es erst einmal: ruhig bleiben.
- Bei einer Reifenpanne sollten Autofahrer nicht abrupt abbremsen oder hektisch lenken, sondern das Fahrzeug sanft ausrollen lassen und sicher abstellen, beispielsweise am Straßenrand, in einer Haltebucht, auf einem Parkplatz oder auf dem Standstreifen.
- Die Warnblinkanlage signalisiert den nachfolgenden Autofahrern, dass ein Problem vorliegt und sie besser Abstand halten.
- Alle Mitfahrer steigen sicherheitshalber aus und legen Warnwesten an. Der Fahrzeugführer stellt das Warndreieck in ausreichender Entfernung auf – innerorts 50 Meter vor dem Auto, auf der Autobahn 150 Meter.
- Wer ein Reserverad oder ein Notrad dabeihat und weiß, wie Räder gewechselt werden, kann selbst aktiv werden. In der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs finden sich weitere Informationen.
- In vielen Fahrzeugen liegen heute allerdings nur noch mobile Pannensets oder Reifendichtmittel bereit. Diese helfen dabei, kleine Risse oder Stichverletzungen am Reifen zu reparieren. Auch hierfür gibt es eine Bedienungsanleitung mit Tipps zur Anwendung.
Notreifen und Reparaturen am Reifen reichen aus, um den Weg in die nächste Werkstatt anzutreten. Nur mit einem Reserverad kann das Fahrzeug uneingeschränkt weiterbewegt werden.
- adac.de "Reifenpanne? Das können Sie bei einem platten Reifen tun"
- apresse.adac.de "Reifenpanne – und nun?"