Newsblog zum Ukraine-Krieg Trump nennt Ort und Zeit für Treffen mit Putin

Russland fordert von der Ukraine Gebietsverzicht im Gegenzug für eine Feuerpause. Die Ukraine lehnt dies bisher ab. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Trump: Treffen mit Putin in Alaska
- Preisdeckel für russisches Öl gesenkt
- Bericht: Ukraine soll laut Friedensplan von Trump und Putin auf Gebiete verzichten
- Tusk: Unterbrechung des Ukraine-Kriegs könnte bald möglich sein
- Ukrainischer Botschafter in Deutschland schließt Gebietsabtritte an Russland aus
- Drei Verletzte bei Angriffen auf Kiew
- Trump formuliert Bedingung für Treffen mit Putin
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Samstag, 9. August
Kremlberater: "Wollen friedliche Beilegung"
Bei dem bevorstehenden Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump geht es nach russischen Angaben um Optionen für eine "langfristige, friedliche Beilegung der Ukraine-Krise". Dies sagt der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten, Juri Uschakow, in Moskau. Zudem solle das nächste Treffen der beiden Staatschefs in Russland stattfinden. Eine entsprechende Einladung sei bereits an US-Präsident Donald Trump ergangen. In Moskau und Washington werde man sich nun intensiv auf die praktischen und politischen Aspekte des Gipfels in Alaska vorbereiten.
Trump: Treffen mit Putin in Alaska
US-Präsident Donald Trump wird sich nach eigenen Angaben am kommenden Freitag (15. August) mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin treffen. Das Treffen werde im US-Bundesstaat Alaska stattfinden, kündigte der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social an. Aus dem Kreml gab es in der Nacht eine Bestätigung. Außerdem lud Putin Trump zu einem weiteren Treffen in Moskau ein. Es ist das erste persönliche Treffen eines amtierenden US-Präsidenten mit Putin seit dem Sommer 2021. Damals traf Trumps demokratischer Vorgänger Joe Biden den Kremlchef in Genf.
Freitag, 8. August
Preisdeckel für russisches Öl gesenkt
Kanada, die Europäische Union und Großbritannien senken die Preisobergrenze für russisches Öl von 60 auf 47,60 Dollar je Barrel. Dies teilt das kanadische Finanzministerium mit. Mit dem Schritt soll die Fähigkeit Russlands eingeschränkt werden, seinen Krieg gegen die Ukraine zu finanzieren. Die EU-Staaten hatten sich Mitte Juli grundsätzlich auf den Schritt verständigt.
Trump: Werde Putin in Kürze treffen
Sein Treffen mit Kremlchef Wladimir Putin wird nach Aussagen von US-Präsident Donald Trump sehr bald stattfinden. "Ich werde mich in Kürze mit Präsident Putin treffen", sagte der Republikaner in Washington vor Journalisten. Der US-Präsident sagte nichts über den Ort und den Zeitpunkt. Zugleich stellte er in Aussicht, dass er sich noch am heutigen Freitag (Ortszeit) zum Ort äußern könnte.
Ukraine ordnet Evakuierung 19 Ortschaften in der Region Donezk an
Die Ukraine hat angesichts des Vormarschs russischer Truppen die Evakuierung von 19 weiteren Ortschaften in der Region Donezk im Osten des Landes angeordnet. "Wir beginnen mit der Zwangsevakuierung von Familien mit Kindern", schrieb der Gouverneur der Region, Wadym Filaschkin, am Freitag im Onlinedienst Telegram. "In der Region Donezk zu bleiben ist äußerst gefährlich. Brechen sie auf, solange das noch möglich ist."
Den Angaben zufolge leben derzeit rund 109 Kinder in den Ortschaften, die evakuiert werden sollen. Alle davon befinden sich bis zu 30 Kilometer von der Front entfernt.
Seit über einem Jahr hat die russische Armee bei ihrem Angriffskrieg in der Ukraine zunehmend an Boden gewonnen. Im Juli beschleunigte sie ihren Vormarsch zum vierten Mal in Folge. Laut einer Auswertung der Nachrichtenagentur AFP von Daten des in den USA ansässigen Instituts für Kriegsstudien (ISW) hatten die russischen Streitkräfte lediglich im November 2024 größere Gebietsgewinne erreicht als nun im Juli.
Selenskyj: Feuerpause bei Druck auf Russland möglich
Die Ukraine und ihre Verbündeten sehen nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj zumindest die Möglichkeit für eine Feuerpause. Dies hänge jedoch von ausreichendem Druck auf Russland ab, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er habe mehr als ein Dutzend Gespräche mit Staats- und Regierungschefs geführt. Nationale Sicherheitsberater der Ukraine und verbündeter Staaten sollen noch im Laufe des Tages beraten, sagt Selenskyj weiter.
Bericht: Ukraine soll laut Friedensplan von Trump und Putin auf Gebiete verzichten
Die USA und Russland arbeiten einem Medienbericht zufolge an einem Plan für eine Feuerpause, der den derzeitigen Frontverlauf zumindest teilweise festschreiben würde. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen meldet, würde Russland seine Offensive in den Regionen Cherson und Saporischschja anhalten. Im Gegenzug sollen sich die ukrainischen Truppen aus den Teilen der Regionen Donezk und Luhansk zurückziehen, welche immer noch unter der Kontrolle Kiews sind. Unklar ist, ob Russland im Gegenzug Gebiete an die Ukraine abtreten würde. Lesen Sie hier, welche Ankündigung Donald Trump zu einem möglichen Waffenstillstand im Ukrainekrieg gemacht hat.
Tusk: Unterbrechung des Ukraine-Kriegs könnte bald möglich sein
Eine Unterbrechung der Kampfhandlungen im Ukraine-Krieg rückt nach Ansicht des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk näher. Es gebe "bestimmte Signale", dass ein Einfrieren des Konflikts eher näher sei als weiter entfernt, sagte Tusk nach einem Gespräch mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj. Welche Anzeichen er genau meint, ließ Tusk offen. Auch Selenskyj sei "sehr vorsichtig, aber optimistisch". Der russische Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump planen, sich in der kommenden Woche zu treffen.
Ukrainer unter Druck: Putin glaubt nicht ohne Grund an einen Sieg
Kremlchef Putin zeigt sich scheinbar verhandlungsbereit. Doch von seinen Kriegszielen rückt er nicht ab – und die Lage an der Front gibt ihm recht. Lesen Sie hier mehr dazu.
Ukrainischer Botschafter in Deutschland schließt Gebietsabtritte an Russland aus
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat angesichts möglicher Friedensverhandlungen die von Russland geforderten Gebietsabtritte der Ukraine weiterhin ausgeschlossen. Der Verzicht der Ukraine auf Teile ihres Territoriums "würde heißen, dass das Recht des Stärkeren gewinnt", sagte Makeiev am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". "Wenn in Europa Ungerechtigkeit statt Völkerrecht herrscht, dann wird sich in Europa keiner mehr sicher fühlen", fügte er hinzu.
Alle Gespräche müssten dazu führen, dass Russland zu Zugeständnissen gezwungen werde, nicht die Ukraine. Russland habe diesen Krieg angefangen und "es ist Russland, das dafür Rechnung tragen muss", forderte Makeiev.
Russland sei an einem Frieden nicht interessiert, so Makeiev: "Diese Nacht wurde die Ukraine erneut mit Drohnen beschossen", der Kiewer Vorort Butscha sei getroffen worden und in der Hauptstadt selbst habe es Luftalarm gegeben.
- Eigene Recherche
- Mit Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters und AFP