Forscher finden Mikroplastik in Tiefseegraben im Pazifik

Mikroplastik ist inzwischen allgegenwΓ€rtig. Selbst in den entlegensten Regionen der Erde finden sich die Partikel. Am Ozeanboden in mehreren tausend Metern Tiefe wurde nun eine Menge davon gefunden.
In einem Tiefseegraben im Pazifischen Ozean haben Forscher in 8.250 Metern Tiefe massenhaft Mikroplastik entdeckt. Wie das Team um die Frankfurter Senckenberg-Wissenschaftlerinnen Serena Abel und Angelika Brandt im Fachjournal "Environmental Pollution" schreibt, fanden sich in einem Kilogramm Sediment bis zu 209 der nur wenige Mikrometer groΓen Plastikreste.
"Am hΓ€ufigsten haben wir Mikroplastik an einer der am tiefsten gelegenen Beprobungsstationen gefunden", berichtet Abel. Die Forscher ziehen daraus den Schluss, dass "die GrΓ€ben am Ozeanboden ein Sammelbecken fΓΌr Plastik sein kΓΆnnen".
"Basis der Nahrungskette ist betroffen"
An den entlegensten Stellen der Erde findet sich inzwischen Mikroplastik: Im November wurden Partikel in der Todeszone des Mount Everest, im Jahr zuvor in Schneeproben der Arktis nachgewiesen. "Mikroplastik in der Tiefsee bedeutet auch, dass die Basis der Nahrungskette betroffen ist, da viele wirbellose Tiere Sediment inklusive der Mikroplastikartikel fressen. Kommende Generationen werden daher leider noch lange mit den Spuren der heutigen Umweltverschmutzung konfrontiert sein", sagt Brandt.
Die acht Proben wurden den Angaben zufolge 2016 bei einer Expedition im nordwestlichen Pazifik im Kurilen-Kamtschatka-Graben in einer Tiefe zwischen 5.143 und 8.255 Metern entnommen. Nachgewiesen wurden 15 verschiedene Plastikarten, darunter das fΓΌr Verpackungen verwendete Polypropylen. Die meisten der winzigen Teilchen waren kleiner als ein achtel Millimeter. Warum sich in den tieferen Zonen mehr Plastik ablagert, kΓΆnnen die Wissenschaftler nicht sagen.
- Nachrichtenagentur dpa