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Virologe Christian Drosten rechnet mit neuen Lockdown-Maßnahmen


Steigende Inzidenz
Virologe Drosten: "Wir sind schlimmer dran als vor einem Jahr"

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 10.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Christian Drosten: Der Virologe warnt eindrücklich vor den Folgen der vierten Infektionswelle.Vergrößern des BildesChristian Drosten: Der Virologe warnt eindrücklich vor den Folgen der vierten Infektionswelle. (Quelle: Jürgen Heinrich/imago-images-bilder)
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Angesichts der steigenden Corona-Zahlen schlägt der Virologe Alarm: Die Situation sei gefährlicher als noch vor einem Jahr. Jetzt müsse man schnell reagieren.

Der Virologe Christian Drosten sieht Deutschland bei Corona in einer "Notfallsituation" und hält neue Kontaktbeschränkungen für denkbar. "Wir müssen jetzt sofort etwas machen", sagte der Leiter der Virologie in der Berliner Charité am Dienstag im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update" zur aktuellen Lage in Deutschland.

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Falls jetzt nicht reagiert werde, könne das laut Drosten gravierende Auswirkungen haben: Angesichts der Erfahrungen in England, das eine ähnlich hohe Impfquote, aber deutlich mehr natürliche Infektionen und Corona-Tote aufweist, seien für Deutschland weitere 100.000 Corona-Tote denkbar, sagte der Virologe. Und fügte hinzu: "Das ist eine konservative Schätzung."

"Wir müssen die Impflücken schließen"

Mittel- und langfristig sei der Ausweg aus der Pandemie klar: "Wir müssen die Impflücken schließen." Das "ideelle Ziel" müsse "eine dreifach komplett durchgeimpfte Bevölkerung" sein. Darauf könne man angesichts volllaufender Intensivstationen aber nicht warten.

Kurzfristig müsse man wieder Maßnahmen diskutieren, "die wir eigentlich hofften, hinter uns zu haben", sagte Drosten. "Wir müssen also jetzt die Infektionstätigkeit durch Kontaktmaßnahmen wahrscheinlich wieder kontrollieren – nicht wahrscheinlich, sondern sicher", sagte der Virologe.

Auch in den bisherigen Wellen habe das Verhalten der Bevölkerung einen Effekt gehabt. "Man muss klar machen, dass es sehr ernst ist." Auch Krankenhäuser sollten finanziell unterstützt werden, damit sie Intensivbetten freihalten könnten.

Drosten: Tests sind keine Notbremse

Drosten ist jedoch nicht überzeugt, dass Massentests die Welle brechen könnten. "Die Tests werden als Notbremse hingestellt (...). Aber das werden sie in keinem Fall sein." Zwar hatten die Tests im Frühjahr dazu beigetragen, dass die Welle schnell zu Ende ging, sagt Drosten.

Nun seien aber viele Menschen geimpft und müssten sich nicht mehr testen lassen, um Zugang zu bestimmten Bereichen zu erlangen. "Da nützt es nichts, wenn die Tests umsonst sind, die Geimpften werden sich nicht testen lassen", sagt Drosten.

Drosten erwartet neue Shutdown-Maßnahmen

Er erwartet einen sehr anstrengenden Winter "mit neuen, sagen wir ruhig: Shutdown-Maßnahmen". Maßnahmen wie 3G oder selbst 2G reichten vermutlich nicht aus, um angesichts der Delta-Variante die Zahl der Infektionen ausreichend zu senken. Die Mutante habe die Karten neu gemischt, weil Geimpfte mit ihr schneller zu Überträgern würden, sagte Drosten. "Wir sind schlimmer dran als vor einem Jahr".

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