Bürgermeisterin verurteilt rassistischen Anschlag Nach Brandanschlag: Hilfsaktionen für Restaurant "Maharaja" starten

Ein Brandanschlag auf ein indisches Restaurant in Aachen erschüttert die Stadtgesellschaft. Auf den Schock folgt eine Welle von Unterstützung und Hilfsbereitschaft.
In der Nacht auf Donnerstag hat es einen Brandanschlag auf das indische Restaurant "Maharaja" am Alexianergraben gegeben. Unbekannte haben rassistische Hassbotschaften an die Wände des beliebten Aachener Restaurants geschmiert, Hakenkreuze und NS-Parolen an Wände und auf den Boden gesprüht. Die Inhaber-Familie hat sich am Freitag dazu entschieden, den Anschlag öffentlich zu machen. Daraufhin bekunden unzählige Menschen im Netz ihr Mitgefühl mit der Familie und bieten Hilfe an.
Auf Instagram schreibt die betreuende Agentur des Restaurants: "Unsere Freunde und Kunden stehen vor einem Scherbenhaufen – im wahrsten Sinne des Wortes. Doch was nun folgt, berührt uns zutiefst: Eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft hat eingesetzt."
Sibylle Keupen: Das ist ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft.
Auch die Oberbürgermeisterin hat sich zu dem Angriff auf das Restaurant geäußert. "Das ist ein Angriff, der sich gegen Menschen richtet, gegen Vielfalt, gegen alles, wofür unsere Stadt steht", schreibt Sibylle Keupen (parteilos) auf Instagram. Sie verurteile diese Tat aufs Schärfste, schreibt sie weiter. Und dass solche Taten nicht nur eine mutwillige Zerstörung von Eigentum seien, sondern auch Einschüchterungsversuche und ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft.
"Aachen ist eine weltoffene, vielfältige und friedliche Stadt. Menschen aus über 160 Nationen leben hier gemeinsam, arbeiten miteinander, gründen Familien, führen Betriebe und prägen unser tägliches Miteinander. Diese Vielfalt ist keine Bedrohung, sie ist unsere Stärke", so Keupen. Wer versuche, diese Gemeinschaft mit Hass, Gewalt oder Einschüchterung zu spalten, treffe auf den gemeinsamen und entschlossenen Widerstand als Stadtgesellschaft.
Restaurant "Maharaja" hat eine Website für Hilfangebote eingerichtet
Auf einer für diese Zwecke eingerichteten Website werden Hilfsangebote koordiniert. Die Familie will noch die Begutachtung der Versicherung abwarten, bevor sie mit den Aufräumarbeiten anfangen. Am Samstagnachmittag wird auf der Website bekannt gegeben, wann die Aufräumarbeiten beginnen können. Gesucht werden Menschen, die zerstörte Möbel, Schutt und Dreck aus dem Restaurant holen. Menschen, die das Restaurant von Ruß und Farbschmierereien befreien und ein mittelgroßer Container. Auch eine zentrale GoFundMe-Spendenaktion wird ins Leben gerufen.
Für weitere Hilfsangebote wie Sachspenden, handwerkliche Unterstützung, kreative Ideen oder einfach nur Zuspruch können man sich unter help@maharaja-aachen.restaurant an die Besitzer wenden, heißt es auf der Instagram-Seite des Maharaja.
- Reporterin vor Ort
- Eigene Artikel
- Instagram-Posts von @maharaja.aachen
- Instagram-Posts von @oberbuergermeisterin_fuer_ac
- Website des Restaurants für den Wiederaufbau