Mehr CO2-Emissionen erwartet Flughafenausbau Maastricht – Entscheidung erst 2026

Das Ausbauprojekt des Flughafens Maastricht-Aachen kommt vorerst zum Stillstand. Strenge Umweltauflagen und ungelöste Probleme bremsen die Planungen aus.
Der geplante Ausbau des Flughafens Maastricht-Aachen verzögert sich deutlich. Wie das niederländische Infrastrukturministerium der niederländischen Zeitung "De Limburger" mitteilte, ist vor einer Entscheidung über die volle Nutzung der Start- und Landebahn eine umfangreichere Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) erforderlich. Die Entscheidung darüber soll frühestens Ende 2026 fallen.
Der Flughafen in der Provinz Limburg will seine 2.750 Meter lange Start- und Landebahn vollständig nutzen, um auch größere Frachtflugzeuge abfertigen zu können. Bisher ist nur ein Abschnitt von 2.500 Metern freigegeben. Der Betreiber hatte bislang auf eine verkürzte Prüfung gesetzt, da die Umweltfolgen als gering eingeschätzt wurden. Der beratende Ausschuss für Umweltverträglichkeitsprüfungen (mer-Ausschuss) kam jedoch im Frühjahr zu einer anderen Bewertung.
Ausbauentscheidung frühestens 2026
Die Gutachter stellten unter anderem eine Zunahme der CO2-Emissionen um bis zu 60 Prozent fest, schreibt "De Limburger". Auch Lärmbelastung, mögliche Schäden an Naturgebieten und Auswirkungen auf Gebäude im Umfeld des Flughafens wurden als erheblich eingestuft. Das Ministerium folgt nun dieser Einschätzung. Der zuständige Minister Robert Tieman kündigte an, die endgültige Entscheidung über den Ausbau könne nicht vor Ende 2026 getroffen werden.
Neben der geforderten UVP erschwert laut Ministerium auch die anhaltende Stickstoffproblematik eine zügige Genehmigung. Diese betrifft insbesondere den Schutz angrenzender Naturgebiete.
Für die Region Aachen hat die Verzögerung direkte Auswirkungen. Der Maastricht-Aachen-Flughafen spielt eine wichtige Rolle im grenznahen Güterverkehr. Der Betreiber kann gegen die aktuelle Entscheidung noch Rechtsmittel einlegen.