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Landgericht | Prozess um getötete Afghanin: Freundinnen im Zeugenstand


Landgericht
Prozess um getötete Afghanin: Freundinnen im Zeugenstand

Von dpa
Aktualisiert am 21.04.2022Lesedauer: 2 Min.
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Eine Figur der blinden Justitia. (Quelle: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild/dpa-bilder)
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Nach dreiwöchiger Pause ist der Prozess um den gewaltsamen Tod einer 34-jährigen Mutter aus Afghanistan mit der Befragung von zwei Freundinnen des Opfers fortgesetzt worden. Eine 31-Jährige erklärte am Mittwoch vor dem Berliner Landgericht, sie habe "immer wieder Hämatome" bei der 34-Jährigen gesehen. Eine 39-jährige Zeugin sagte, ihr habe die zweifache Mutter anvertraut, dass sie von einem ihrer Brüder, der wie sie in Berlin lebte, gequält und geschlagen worden sei. Einen weiteren Bruder, der in Bayern wohnte, "hat sie über alles geliebt und gesagt, er verstehe sie".

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Angeklagten ihre geschiedene Schwester ermordet haben, weil sie sich nicht den Moralvorstellungen der Familie unterworfen und zudem eine Liebesbeziehung geführt habe. Die 27 und 23 Jahre alten Männer sollen ihre Schwester am 13. Juli 2021 getötet, dann deren Leiche in einem Rollkoffer nach Bayern gebracht und diese dort vergraben haben. Bislang haben die Angeklagten zu den Vorwürfen geschwiegen.

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Die 34-Jährige habe berichtet, sie sei in Afghanistan gegen ihren Willen verheiratet worden, so eine der Zeuginnen. "Sie beschrieb, wie sie Mutter und Vater angefleht hatte, es nicht zu tun." Die Zeugin hatte die zweifache Mutter nach ihren Angaben im ersten Halbjahr 2018 in Berlin kennengelernt. "Da war sie bereits getrennt von ihrem Ehemann, über den sie sagte, dass er sie geschlagen habe – hauptsächlich auf den Kopf", so die 31-jährige Zeugin. Einmal habe die 34-Jährige ihr gegenüber erklärt, sie wisse nicht, "wie es ist, wenn man von den Männern in der Familie unterdrückt wird".

Die 39-jährige Zeugin sagte, die 34-Jährige habe ihren neuen Freund vor ihren Brüdern geheim gehalten. "Die Brüder durften es nicht wissen, die ganze Familie nicht." Mehrfach habe die zweifache Mutter ihr gegenüber erklärt: "Die bringen mich irgendwann mal um."

Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt und eine Debatte um den Begriff "Ehrenmord" und die gescheiterte Integration von Flüchtlingen ausgelöst. Die Frau und die Brüder waren vor einigen Jahren aus Afghanistan nach Deutschland gekommen. Von ihrem afghanischen Mann hatte sich die 34-Jährige im Jahr 2018 scheiden lassen. Die Verhandlung wird am 22. April fortgesetzt.

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