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Überfall auf Geldtransporter: Steckt ein Anwalt mit drin?


Mehrere Durchsuchungen
Überfall auf Geldtransporter: Anwalt unter Verdacht

Von t-online, stk

31.08.2022Lesedauer: 2 Min.
Beamte sichern Spuren kurz nach dem Überfall auf einen Geldtransport in Berlin Wilmersdorf.Vergrößern des BildesBeamte sichern Spuren kurz nach dem Überfall auf einen Geldtransport in Berlin-Wilmersdorf. (Quelle: IMAGO/Olaf Wagner)
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Schüsse fallen, vier Personen werden verletzt: Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in Berlin kam es zu mehreren Durchsuchungen.

Nach dem Überfall auf einen Geldtransporter in Berlin-Wilmersdorf am 29. Juni gibt es neue Details zu möglichen Komplizen. Wie die Polizei Berlin am Mittwoch mitteilte, wurden am Morgen mehrere Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt. Unter anderem war eine Anwaltskanzlei Ziel der Behörden.

Bis heute sind die Täter verschwunden. Sie waren nach der Tat mit einem Wagen geflüchtet. Immerhin: Die Ermittler konnten das mutmaßliche Fluchtauto, einen Audi RS6 Avant Performance, identifizieren. Das hat die Fahnder nun auf eine neue Spur gebracht, auch deshalb, weil es in Berlin davon gerade einmal 20 Stück gebe.

Wie die Berliner Polizei weiter mitteilte, konnte eine in Berlin-Mitte ansässige Autovermietung als Halter des Wagens ausgemacht werden. Bei der Anschrift habe es sich zwar um eine Scheinadresse gehandelt, dennoch hätten die weiteren Ermittlungen nun zu Durchsuchungen geführt.

Absprachen über ein JVA-Telefon?

Denn: Der Kopf hinter der Autovermietung, ein aktuell in der JVA Tegel sitzender 46 Jahre alter Mann, soll zusammen mit seiner 24-jährigen Verlobten, einem 29-Jährigen Mann und dem beschuldigten Rechtsanwalt versucht haben, die Fahrer des Fluchtwagens für die Behörden zu verschleiern.

Die Polizei gehe aktuell von folgendem Vorgehen aus: Der in der JVA Tegel Inhaftierte soll als Angestellter der Redaktion der Gefangenenzeitschrift "Lichtblick" Zugang zum dortigen Telefon gehabt und dieses für Gespräche nach draußen genutzt haben. Zudem sei bei dem Mann ein Handy sichergestellt worden.

In Absprache mit dem beschuldigten Anwalt sei folgender Plan entstanden: Die Verlobte des 46-Jährigen sollte zunächst gegenüber der Polizei angeben, der 29-Jährige habe den Audi RS6 am Tattag gefahren. Kurz danach sollte sich der 29-Jährige ebenfalls bei der Polizei melden und zugeben, dass er den Fluchtwagen gesteuert hat und so den Verdacht der Polizei auf sich lenken. Der vermeintliche Clou: Als Beschuldigter hätte er ein Aussageverweigerungsrecht gehabt. So wären die Behörden bei einer Befragung leer ausgegangen.

29-Jähriger sitzt in Untersuchungshaft

Doch die Fahnder von Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt kamen dahinter und ermitteln nun unter anderem wegen Strafvereitelung gegen den Anwalt aus Berlin-Mitte. Bei der Durchsuchung seiner Kanzlei seien unter anderem Ausweispapiere gefunden worden, die dazu gedient haben sollen, die Legende um den angeblichen Fluchtwagenfahrer zu bekräftigen.

Gegen den 29-Jährigen wurde ein Haftbefehl wegen Strafvereitelung und des Betruges in zwei Fällen vollstreckt. Er sitzt in Untersuchungshaft. Ob auch gegen die 24-Jährige ermittelt werde, blieb unklar. Die Staatsanwaltschaft Berlin war auf Anfrage von t-online nicht erreichbar.

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