Fler nannte Berliner Polizisten "Fanboy": "Ich kannte ihn vorher gar nicht"

Rapper Fler rastet bei einer Verkehrskontrolle aus, beleidigt einen Polizisten massiv. Nun äußert sich der als "Fanboy" verunglimpfte Beamte.

Im September 2019 stoppt der Polizist Stephan Zillmer in Berlin ein Fahrzeug. Der Fahrer ist ohne Führerschein unterwegs. Während der Kontrolle beleidigt er den Beamten heftig. Der Fahrer: der bekannte Rapper Fler. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" hat sich der Polizist nun geäußert.

Es sei eine normale Schicht gewesen – bis er den weißen Mercedes-AMG mit Fler am Steuer anhalten wollte, weil dieser ohne Fahrerlaubnis unterwegs war. Der Rapper sei sofort aggressiv gewesen. "Ich habe ihm trotzdem erstmal 'Guten Tag' gewünscht."

Kollege verwickelt Fler in ein Gespräch über Rap

Fler beleidigte den Polizisten unter anderem als "Schwanz" und "Nuttenbengel", drohte ihm mehrfach. Außerdem nannte er Zillmer mehrmals "Fanboy" – der habe ihn nur angehalten, weil er ihn als Fler erkannt habe. Zillmer widerspricht: Er habe den Rapper vor der Kontrolle gar nicht gekannt – "90 Prozent der Kollegen auf meiner Dienststelle übrigens auch nicht".

Fler habe die Situation provoziert, habe in seiner Wahrnehmung auf eine körperliche Auseinandersetzung gehofft, so Zillmer. Ein Kollege, der die Musik des Rappers kannte, habe ihn irgendwann beruhigen können, indem er Fler in ein Gespräch über Rapmusik verwickelte. So habe er, Zillmer, in Ruhe den Wagen durchsuchen können.

Das Video habe ihm viel Aufmerksamkeit gebracht, auf die er hätte verzichten können. Auf Einsätzen wird Zillmer seither regelmäßig erkannt. Er habe sich allerdings damit abgefunden. Fler selbst ist inzwischen wegen Beleidigung und Fahrens ohne Fahrerlaubnis verurteilt.