FC Bayern München: So übel beschimpfen Ultras die Berliner Polizei

Während des Spiels gegen Manchester City haben Ultras des FC Bayern München die Berliner Polizei auf Bannern beleidigt. Was dahinter steckt.

Eine knappe halbe Stunde ist im Viertelfinale der Uefa Champions League zwischen dem FC Bayern München und Manchester City gespielt, als zwei zusammengehörige Banner ausgerollt und plötzlich für ein Millionen-Publikum im TV sichtbar werden. "BRE Berlin, ihr zugerotzten Schweine – ihr seid Hunde ohne Leine", prangt auf den Bannern. Eine klare Beleidigung gegen die Berliner Polizei.

Anlass für die bayerische Botschaft war wohl ein Einsatz der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit, einer Einheit der Berliner Polizei, am vergangenen Wochenende. Fans des FC Carl Zeiss Jena mussten laut eines Statements der "Blau-Gelb-Weiße Hilfe e.V." (BGWH) ein "selten erlebtes Ausmaß polizeilicher Gewalt über sich ergehen lassen."

Polizei Berlin erklärt sich

Rund 150 Jena-Fans seien mit dem Zug nach Berlin gereist, um dort ihren Klub beim Regionalliga-Auswärtsspiel gegen den SV Lichtenberg zu unterstützen. Bereits bei der Ankunft am Hauptbahnhof soll ein Großaufgebot der Polizei auf die Anhänger gewartet haben, um eine Identitätsfeststellung durchzuführen.

Die Polizei Berlin gab wenig später ein Statement auf Twitter ab und begründete die Maßnahmen. "Beim Halt in Naumburg haben Fußball-Fans aus Thüringen mehrere Fans einer sächsischen Elf attackiert und deren Fanutensilien geraubt. Am Berliner Hauptbahnhof erfolgten daher polizeiliche Maßnahmen. Hier leisteten sie Widerstand gegen die Beamten. Zwei Personen erlitten dabei Verletzungen."

Jenaer Fanhilfe widerspricht der Polizei

Die BGWH widerspricht dieser Darstellung. "Das Vorgehen war nicht nur unvorhersehbar, sondern ein Ausmaß eskalativer Gewalt vonseiten der Polizei, welches absolut nicht tolerierbar ist", heißt es in dem Statement. "Umgehend nach Verlassen des Zuges wurden die FCC-Fans von allen Seiten von vermummten Polizistinnen und Polizisten umstellt und durch körperlichen Zwang in Richtung des hintersten Treppenaufgangs an Bahnsteig 8 gedrückt. Bei einzelnen, insbesondere jüngeren Fans entstand bereits hier eine Paniksituation."

Neben zwei Fans, die anschließend im Krankenhaus behandelt werden mussten, trugen laut der Fanhilfe auch "unzählige weitere Wunden und teilweise massive Schwellungen, zumeist im Gesichtsbereich, davon. Neben den körperlichen Blessuren sorgen wir uns als BGWH insbesondere um das psychische Wohl der Betroffenen und bieten diesen natürlich an, gemeinsam mit uns die Vorfälle aufzuarbeiten und zu besprechen."