Freibäder in Berlin: Prügeleien lösen international Entsetzen aus

Deutschland sorgt sich um Unruhen in seinen Freibädern. Doch nicht nur hierzulande wird berichtet: Internationale Medien zeigen sich besorgt.

Die Randale in Berliner Freibädern sorgen auch international für Schlagzeilen. Am Donnerstagabend titelte die BBC auf ihrer Startseite neben Meldungen zu dem vermissten Tauchboot und dem Krieg in der Ukraine: "Flut von Massenschlägereien in deutschen Freibädern."

Die BBC finanziert sich aus Beiträgen aus der britischen Bevölkerung (sogenannten "license fees") und erreicht nach eigenen Angaben 364 Millionen Leserinnen und Leser pro Woche.

BBC: Debatte "rassistisch gefärbt"

Der Start in den deutschen Sommer sei "geplagt von Schlagzeilen über Gewalt und Massenschlägereien" in Freibädern. Genannt werden in dem Artikel unter anderem zwei Zwischenfälle in Berlin, darunter auch die Räumung eines Neuköllner Bades. Außerdem erwähnt die BBC eine Schlägerei zwischen mehr als 40 Personen in Mannheim.

Die mediale Debatte in Deutschland sei "voller Theorien" über die Gründe für die Gewaltausbrüche. Einige verwiesen auf eine Kombination aus "Hitze, Alkohol und Ansammlungen halb nackter junger Menschen", andere seien "rassistisch gefärbt": Die Begriffe "sozialer Hotspot" oder "Clans" seien "Code-Worte für Migrantengruppen". Die BBC prägt außerdem einen Begriff in Anlehnung an die Hooligan-Szene: Pooligans.

Größte englischsprachige Zeitung in Spanien berichtet

Für die Sicherheit in Schwimmbädern sei der "authoritarian Bademeister" verantwortlich – der autoritäre Bademeister. Doch die deutsche Gesellschaft sei zunehmend unhierarchisch. Deshalb bräuchte es immer mehr Sicherheitspersonal, um Frieden zu wahren.

Auch "Euro Weekly News", nach eigenen Angaben die größte englischsprachige Zeitung in Spanien, berichtet über die Unruhen in deutschen Bädern.

"Behörden suchen eilig nach einer Lösung"

Der Artikel "Ins Chaos gestürzt: Deutschlands Freibäder sehen sich einer Welle gewalttätiger Kämpfe gegenüber", ist am Freitagmittag sogar Aufmacher auf der Seite, steht also zentral ganz oben. Die Print-Ausgabe von "Euro Weekly News" verkauft 134.000 Ausgaben pro Woche.

"Euro Weekly News" beziehen sich in ihrem Bericht auf Auszüge aus der BBC-Story, kommen allerdings zu einer drastischeren Schlussfolgerung: "Deutschlands Freibadkultur, ein Symbol sozialer Gerechtigkeit und bezahlbarer Gemeinschaft, steht nun vor einer Herausforderung, während die Behörden eilig nach einer Lösung suchen."