Potsdam: "Tyre Extinguishers"-Aktivisten legen 100 SUVs lahm

Aktivisten haben in Potsdam die Luft aus Dutzenden Autoreifen gelassen und somit SUVs am Fahren gehindert. Der Staatsschutz der Polizei ermittelt.

In Potsdam haben unbekannte Personen erneut die Autoreifen von rund 100 SUVs platt gemacht. Wie die Polizei mitteilt, waren insbesondere Fahrzeuge der Templiner Vorstadt, des Brauhausbergs, der Innenstadt sowie der Brandenburger Vorstadt betroffen. Ein Zeuge bemerkte demnach in der Nacht auf Montag gegen 4.15 Uhr mehrere manipulierte Fahrzeuge und informierte die Polizei.

Es ist bereits der zweite Vorfall dieser Art im November. Bereits Anfang des Monats hatten Klimaaktivisten der "Tyre Extinguishers" Dutzende SUVs in Potsdam lahmgelegt. Mehr dazu lesen Sie hier. Auch dieses Mal meldete sich die Gruppe hinterher auf dem Nachrichtennetzwerk X, vormals Twitter, zu Wort. Der Name "Tyre Extinguishers" bedeutet so viel wie "Reifenauslöscher" und dürfte eine Anspielung auf "Fire Extinguisher", also Feuerlöscher sein.

"Achtung – Ihr Spritfresser ist tödlich"

Immer wieder ist die Gruppe in Potsdam, die sie als Hauptstadt der SUVs ansehen, aktiv. In Berlin kam es zuletzt auch zu einer solchen Aktion. Nachdem sie die Reifen plätten, hinterlassen sie in der Regel Flugblätter an den Autos. In der Vergangenheit hieß es darauf etwa "Achtung – Ihr Spritfresser ist tödlich". Im Weiteren wurde begründet, warum man die Luft aus den Reifen gelassen habe. SUVs und Geländewagen seien "eine Katastrophe für unser Klima".

• Die wichtigsten Themen des Tages, jetzt auch auf unserem WhatsApp-Kanal: Hier können Sie dem Kanal t-online Berlin folgen.

Die Welt stehe vor einem Klimanotstand. Deshalb seien sofortige Maßnahmen nötig, um Emissionen zu reduzieren. Außerdem seien SUVs auch im Verkehr gefährlich, bei Zusammenstößen mit ihnen würden etwa eher als bei Unfällen mit kleineren Wagen Menschen getötet, begründete die Gruppe ihr Vorgehen in vorherigen Aktionen.

Bekennerschreiben an SUVs hinterlassen

Auch dieses Mal hinterließen die Unbekannten ein "Bekennerschreiben" an den Heckscheiben, die sich mit dem vermeintlichen Spritverbrauch des Fahrzeugs auseinandersetzen, wie die Polizei schreibt. Eine sofort eingeleitete Fahndung in der Nacht zu Montag führte nicht zum Aufgreifen der Tatverdächtigen.

Der Staatsschutz sieht einen Zusammenhang zu den früheren Taten und hat Ermittlungen wegen Sachbeschädigungen aufgenommen. Die Polizei in Brandenburg bittet nun Zeugen, sich zu melden. Hinweise nimmt die Behörde unter 0331 5508-0 entgegen.