Nach Silvester in Berlin: Stadtreinigung beseitigt Rekordmenge an Müll

Auch in diesem Jahr wurde in Berlin zu Silvester geböllert, was das Zeug hält. Die Stadtreinigung hatte alle Hände voll zu tun – und bekam freundliche Unterstützung.

Die Berliner Stadtreinigung hat an Silvester 620 Kubikmeter Müll eingesammelt. Darunter waren Reste von Böllern und Raketen, Glas und Verpackungen. Das teilte die Stadtreinigung auf X, ehemals Twitter, mit. Im vergangenen Jahr hatte das Dienstleistungsunternehmen mit 520 Kubikmetern 100 Kubikmeter weniger wegräumen müssen.

Am 1. Januar 2024 war die Stadtreinigung mit 500 Mitarbeitern und 180 Fahrzeugen in Berlin unterwegs, um die Hauptstadt nach der Silvesterfeier wieder sauber zu bekommen. Schwerpunktbereiche waren am 1. Januar unter anderem die Umgebung des Brandenburger Tors, wo die große Silvesterparty mit 65.000 Besuchern stattfand.

Am 2. Januar sammelten die Mitarbeiter der Stadtreinigung den Müll in den anderen Stadtteilen ein. Dieser wurde aber im Rahmen der normalen Straßenreinigung eingesammelt. Wann Berlin vollständig vom Silvestermüll befreit sein wird, ist noch unklar.

Besonders zeitaufwändig ist für die Stadtreinigung das Einsammeln von Feuerwerksbatterien und Flaschen von den Straßen. Da sie für Kehrmaschinen zu groß sind, müssen sie aufwendig von Hand eingesammelt werden.

Stadtreinigung bekam Unterstützung

Eine Gruppe muslimischer Männer hat der Berliner Stadtreinigung am Neujahrstag unter die Arme gegriffen. Das berichtet die Berliner Zeitung. Die Stadtreinigung stattete sie mit Besen, Schaufeln und Westen aus, auf denen "Kehrenbürger" – in Anlehnung an Ehrenbürger – stand.

Die Gruppe von 30 Personen im Alter von acht bis 70 Jahren sammelte nach Silvester Müll auf der Sonnenallee in Neukölln ein, der später von der Stadtreinigung abgeholt wurde.

Zu der Neujahrsputzaktion hatte die Ahmadiyya-Gemeinde aufgerufen. Nach dem Gebet um sechs Uhr morgens hätten die Muslime mit dem Aufräumen begonnen – "aus Liebe zu Deutschland", zitiert die Berliner Zeitung ein Mitglied der Gemeinde.

"Liebe für alle. Hass für keinen"

In der Silvesternacht 2023 kam es rund um die Sonnenallee in Neukölln zu schweren Ausschreitungen. Polizisten und Feuerwehrleute wurden mit Raketen und Böllern beschossen. Unter den Tätern waren auch junge Männer mit Migrationshintergrund.

Wegen der aufsehenerregenden Vorfälle haben die Organisatoren in diesem Jahr die Sonnenallee für die Putzaktion ausgewählt. "Wir setzten nun hier etwas Gutes dagegen – ein positives Image", erklärt der Imam und islamische Theologe Scharjil Khalid im Interview mit der Berliner Zeitung.

Zum Abschluss der Aktion versammelte sich die Gruppe für ein Foto auf dem Hermannplatz, dabei hielten sie ein Transparent mit der Aufschrift "Liebe für alle, Hass für keinen" hoch, um die Botschaft des Neujahrsputzes zu verdeutlichen.