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KaDeWe in Berlin: Was bedeutet die Insolvenz? Es besteht Grund zur Hoffnung


Insolventes KaDeWe
Diese Ikone darf niemals schließen

  • Autorenprofil Pascal Biedenweg
MeinungVon Pascal Biedenweg

04.02.2024Lesedauer: 2 Min.
Meinung
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Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.

Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.
Das KaDeWe in BerlinVergrößern des Bildes
Das "Kaufhaus des Westens" in Berlin: Die KaDeWe Group musste Insolvenz anmelden. (Quelle: IMAGO/Schoening)

Droht dem KaDeWe in Berlin das Aus? Es wäre ein großer Einschnitt für alle Anwohner. Es gibt gute und schlechte Nachrichten.

Die Pleite der Signa-Gruppe hat auch Auswirkungen auf Berlin. Die KaDeWe Group musste mittlerweile ebenfalls Insolvenz anmelden. Und zu dieser Gruppe zählt natürlich auch das bekannte "Kaufhaus des Westens" in Charlottenburg. Was bedeutet das für alle Berlinerinnen und Berliner? Droht das Aus für eine Berliner Institution?

Denn nicht mehr oder weniger ist das Kaufhaus – ein echtes Berliner Kulturerbe. Der warme Föhn, der einem beim Betreten des Kaufhauses entgegenkommt. Der Parfum-Geruch, der einen im Erdgeschoss erwartet. Die sechste Etage, die mit ihren Leckereien aufwartet.

Gute und schlechte Nachrichten für das KaDeWe

Die gute Nachricht: Dass das KaDeWe nun schließt, ist sehr unwahrscheinlich. Gerade im vergangenen Jahr hat das Kaufhaus mit einem Umsatz von 728 Millionen Euro und einem Plus von fast 24 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Geschäftsjahr 2018/2019 außergewöhnlich gute Zahlen vorgelegt. Es wird sich ein Käufer finden, der die Anteile der Signa Group übernehmen wird.

Das Problem: Signa besitzt nicht die Mehrheit an der KaDeWe Group. Die gehört mit 50,1 Prozent der Central Group – und damit der Familie Chirathivat, einer der reichsten Familien Thailands. Nun wird vermutet, dass die Central Group auch die Anteile von Signa übernehmen möchte. Sie wird damit allerdings warten wollen, bis der Wert der Signa-Anteile fällt, damit eine Übernahme deutlich günstiger ausfällt.

Und damit kommen wir zur schlechten Nachricht: Die Wahrscheinlichkeit, dass die Bürgerinnen und Bürger Berlins dafür bezahlen müssen, ist nicht ausgeschlossen. Denn das Land Berlin hat gemeinsam mit Hamburg und dem Bund während der Corona-Krise Ausfallbürgschaften in Höhe von 90 Millionen Euro gewährt. Und für den Fall, dass die KaDeWe Group zahlungsunfähig sein sollte, greifen diese.

Eine Warenhaus-Ikone

Schwarzmalen sollte man allerdings auch nicht. Denn eine Insolvenz sieht ja vor, möglichst viel für die Gläubiger herauszuholen. Und erklärt sich ein anderer Investor bereit, mehr zu bieten, würde der mögliche Plan der Central Group nicht aufgehen. Und das Wichtigste, nämlich der Erhalt des Kaufhauses, erscheint derzeit sehr realistisch. Damit bliebe eine Institution erhalten, die nicht wegzudenken ist.

Denn für viele Berliner ist ein Besuch im KaDeWe eine kurze Auszeit vom Alltag. Eine Auszeit, die niemals enden sollte. Eine Auszeit, die erhaltenswert ist. Das KaDeWe gehört zu Berlin wie die Galeries Lafayette zu Paris. Wie das Harrods zu London. Jeder kennt es. Niemand will es missen. Das KaDeWe – eine Warenhaus-Ikone, die niemals aus Berlin verschwinden darf.

Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen
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