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Berlin: Preis-Revolution bei Taxis – Taxi-Unternehmerin sieht große Chance


"Endlich möglich"
Taxi-Revolution: Kampfansage an Uber und Co


30.05.2024Lesedauer: 2 Min.
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Taxis vor dem Brandenburger Tor in Berlin (Symbolbild): Eine neue Regelung gibt den Unternehmen neue Möglichkeiten. (Quelle: IMAGO/Joerg Krauthoefer)

Wer in Berlin künftig ein Taxi nimmt, weiß schon vorher, was es kostet. Eine Taxi-Unternehmerin erklärt, was das verändert.

In Berlin dürfen Taxi-Unternehmen künftig Preise anbieten, die vor der Fahrt schon festgelegt wurden. Das soll sie konkurrenzfähiger zu Anbietern wie Uber oder Bolt machen. Eine Taxiunternehmerin erklärt im Interview, wie das funktionieren soll und was sie sich davon erhofft.

t-online: Frau Jaxtheimer, werden Sie bei Ihren Taxis zukünftig Festpreise anbieten?

Irene Jaxtheimer: Ja, natürlich. Ich freue mich, dass das endlich möglich ist.

Was verbessert sich dadurch?

Für die Fahrgäste wird es berechenbarer. Man weiß vorher genau, was die Fahrt kostet, und daran ändert sich auch nichts mehr. Ich glaube zwar nicht, dass es Kollegen gibt, die absichtlich Umwege fahren. Aber so können sich die Fahrgäste sicher sein, dass sie es nicht tun. Wir erhoffen uns davon, dass diese Transparenz dazu führt, dass sich mehr Fahrgäste für ein Taxi entscheiden.

Wie genau wird das funktionieren?

Kunden können die Fahrten zum Festpreis entweder durch eine App oder per Anruf bei der einer der Taxizentralen buchen. Mit einer Software wird in der Zentrale abhängig von der Strecke ein Preis berechnet. Wir als Unternehmen bekommen diesen Preis also vorgeschrieben, können ihn nicht selbst entscheiden.

Irene Jaxtheimer
Irene Jaxtheimer (Quelle: Yannick von Eisenhart Rothe/t-online)

Zur Person

Irene Jaxtheimer, 65, ist seit 1988 Taxiunternehmerin in Berlin. Aktuell beschäftigt sie elf Fahrer, die insgesamt vier Taxis fahren.

Und wenn man sich ein Taxi heranwinkt?

Dann bezahlt man immer noch nach Taxameter, genau wie bisher.

Der aus der Strecke errechnete Preis ist ein Referenzpreis. Die tatsächlichen Fahrpreise dürfen dann bis zu 10 Prozent darunter oder 20 Prozent darüber liegen. Warum das?

Es ermöglicht den Taxis mehr Flexibilität. Wenn wenig los ist, können Fahrten günstiger angeboten werden. Und zu Stoßzeiten dafür eben auch ein bisschen teurer. Diese Abweichungen werden übrigens auch von der Zentrale festgelegt, nicht von den Taxiunternehmen. Bei Uber und Co ist es schon lange üblich, dass die Preise der Lage angepasst werden, aber die machen das extrem. Da bezahlt man teilweise das Doppelte oder Dreifache, wenn es regnet. Das gibt es bei uns nicht. Die Festpreise werden für die Kunden auch sichtbarer machen, dass Taxen zeitweise auch billiger sind als Uber oder Bolt. Wer keine dynamischen Preise will, der kann immer noch mit Taxameter fahren. Da ist der Preis immer gleich.

Führen die Festpreise dazu, dass Berlins Taxen Uber und Bolt wieder Konkurrenz auf Augenhöhe machen können?

Ich glaube schon. Wir wünschen uns zwar auch, dass Mindestpreise bei diesen Unternehmen eingeführt werden. Aber auch so werden die teurer werden, weil die Anbieter kürzlich 1.700 Autos aus dem Angebot entfernen mussten. Das ist ein Drittel dieser Autos, die waren illegal unterwegs, das muss man sich mal vorstellen. Die Taz hatte eine schöne Überschrift: "Jetzt geht's Uber an den Kragen" (lacht). Ich hoffe, dass sie Recht behalten.

Verwendete Quellen
  • Telefonisches Interview mit Irene Jaxtheimer
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