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DDR-Kochbuchautorin Ursula Winnington ist tot – bekannt aus dem TV


Sie wurde 96 Jahre alt
Legendäre DDR-Kochbuchautorin ist tot

Von t-online, pb

05.05.2025 - 15:48 UhrLesedauer: 2 Min.
Ursula Winnington, Kochbuchautorin und Köchin, im Jahr 2022 (Archivfoto): Die bekannte Autorin ist am Wochenende verstorben.Vergrößern des Bildes
Ursula Winnington, Kochbuchautorin und Köchin, im Jahr 2022 (Archivfoto): Die bekannte Autorin ist am Wochenende verstorben. (Quelle: Monika Skolimowska/dpa)
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Mehr als 1.250 Rezepte und acht Kochbücher hat Ursula Winnington veröffentlicht. Jetzt ist die Frau gestorben, die internationale Gerichte in die DDR brachte.

Die bekannte DDR-Kochbuchautorin Ursula Winnington ist tot. Sie starb am Sonntag in Berlin im Alter von 96 Jahren, wie ihre Tochter und Enkeltochter der Deutschen Presse-Agentur bestätigten.

Die in Pommern geborene Winnington bereicherte mit ihren Rezepten und Kolumnen die ostdeutsche Küche weit über Soljanka, Jägerschnitzel und Gräupchensuppe hinaus. In zahlreichen Magazinen und Zeitschriften wie "Das Magazin", "Guter Rat" und "Sibylle" vermittelte sie ihr kulinarisches Wissen. Auch in Fernsehkochsendungen trat sie regelmäßig auf.

Coq au Vin für die DDR

Durch ihre Ehe mit dem britischen Journalisten Alan Winnington kam sie weit in der Welt herum. Reisen führten sie nach Frankreich, China und Korea – Erfahrungen, die ihre Kochkunst maßgeblich beeinflussten. Sie adaptierte internationale Gerichte wie chinesische Löwenköpfchen, Chutney oder Coq au Vin geschickt für die in der DDR verfügbaren Zutaten.

Der "Berliner Zeitung" sagte Winnington vor zwei Jahren, dass sie West-Witzeleien über die ostdeutsche Küche stets ignoriert habe: "Die konnten es doch auch nicht besser, die hatten höchstens früher Zugang zu den Küchen, Zutaten und Gewürzen anderer Länder wie Italien." Ihre Rezepte hätten dabei auch eine politische Komponente gehabt, so Winnington zu der Zeitung.

Das DDR-Regime griff auch bei den Rezepten ein

Im Dezember habe man etwa keine Rezepte mit Tomaten veröffentlichen können – denn die gab es in der DDR zu der Zeit nicht. Zu einem anderen Zeitpunkt habe sie keine chinesischen Rezepte in die Blätter bringen dürfen: Das DDR-Verhältnis zur Regierung in Peking hatte sich gerade abgekühlt. Winnington "schmuggelte" die Rezepte dann dennoch in die Zeitschriften, nur eben in einer anderen Rubrik.

In ihrer langen Karriere veröffentlichte Winnington mehr als 1.250 Rezepte und acht Kochbücher. Zudem erschien eine Sammlung ihrer Rezepte und Kolumnen. Ihr letztes Buch kam 2012 auf den Markt und enthielt sowohl regionale Spezialitäten wie Mecklenburger Götterspeise als auch internationale Klassiker wie französisches Boeuf Bourguignon.

Wie ihre Tochter und Enkeltochter berichten, kochte Winnington bis ins hohe Alter – und das auf höchstem Niveau. Bis zuletzt sei sie außerordentlich neugierig geblieben und habe sich für alle kulinarischen Genüsse begeistern können.

Verwendete Quellen
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