"Definitiv eine Option" Senat erwägt Rückkauf des Berliner Gasnetzes

Erst die Wasserbetriebe, dann das Strom- und nun auch das Gasnetz?: Der Senat denkt darüber nach, das Berliner Gasnetz wieder in Eigenregie zu betreiben. Eine Sache will er beim möglichen Rückkauf unbedingt vermeiden.
Nach den Wasserbetrieben und dem Stromnetz erwägt das Land Berlin auch den Rückkauf des Gasnetzes. "Für uns ist der Rückkauf des Gasnetzes definitiv eine Option", sagte Finanzsenator Daniel Wesener der Zeitung "Welt".
Die neue Landesregierung sei sich mit Blick auf den urbanen Klimaschutz der Bedeutung des Gasnetzes in einer Stadt wie Berlin sehr bewusst. "Es kann auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen, etwa als Speichermedium für Wasserstoff", sagte der Grünen-Politiker.
Berliner Finanzsenator will langen Rechtsstreit verhindern: "Sollte dieses Mal anders laufen"
Bis Ende November müsse sich das Land entscheiden, ob es den bestehenden Gaskonzessionsvertrag neu ausschreibe. Bei der letzten Konzessionsvergabe vor zehn Jahren hätten alle Beteiligten zu viel Zeit vor Gericht verbracht, sagte Wesener zu dem damals gescheiterten Versuch, das Gasnetz dem Energieunternehmen Gasag zu entziehen, um es in Eigenregie zu betreiben: "Das sollte dieses Mal anders laufen."
Wesener kündigte zudem eine baldige Kapazitätsausweitung des Hauptstadtflughafens BER an. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass noch rechtzeitig vor dem Osterreiseverkehr das Terminal 2 in Betrieb geht", sagte er.
Voraussetzung sei, dass es eine entsprechende Nachfrage gebe. Wesener geht davon aus, dass sich der Flughafen nach der anstehenden Entschuldung selbst trägt: "Bis 2026 kann die Sanierung so weit gelingen, dass der Flughafen wirtschaftlich auf eigenen Beinen steht."
- Nachrichtenagentur dpa