Wegen Schäden in Millionenhöhe BVG testet Plexiglas-Haltestellen in Berlin

Die Schäden durch mutwillige Zerstörung an Berliner Haltestellen steigen und das ist teuer. Dagegen will die BVG jetzt mit Plexiglas an Bus- und Tramhaltestellen vorgehen, aber auch das kostet.
Im Kampf gegen zunehmenden Vandalismus werden Bushaltestellen in Berlin testweise mit Plexiglas ausgestattet. "Der Vorteil von Plexiglas liegt in der hohen Widerstandsfähigkeit gegen Zerstörung", teilten die Berliner Verkehrsbetriebe BVG in Antworten des Senats auf CDU-Anfragen mit. Ein Nachteil sei allerdings, dass Plexiglas teurer sei. Außerdem habe es bei einer Zerstörung "nicht die optimalen Eigenschaften von Sicherheitsglas", weil es nicht in viele, sehr kleine Stücke zersplittere.
Bisher seien erst einzelne Wartehäuschen an Haltestellen mit Plexiglas ausgestattet worden, etwas seit September 2021 am Kressenweg in Mahlsdorf (Marzahn-Hellersdorf). Die BVG berate sich mit den örtlichen Polizeiwachen. "Die Polizei zeigt ein verstärktes Interesse am Einsatz dieses Materials, um Glasbruch vorzubeugen." Die Umrüstung aller Haltestellen würde 2,5 bis 3 Millionen Euro kosten und mindestens 3 Jahre dauern.
Berlin: Vandalismus an Haltstellen in Millionenhöhe
Die Schäden für die BVG durch Vandalismus und "Glasbruch" hätten sich in Berlin in den letzten drei Jahren um elf Prozent erhöht. Allein bei den Sachbeschädigungen an Bushaltestellen stieg die Zahl der Fälle von 215 (2019) auf 269 (2020) und dann 301 (2021).
Ermittelt wurden dazu in den vergangenen Jahren zwischen knapp 70 bis rund 120 Verdächtige. Etwa ein Drittel davon waren Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren. Ein noch größerer Anteil waren männliche Erwachsene ab 21 Jahren.
Zählt man alle Zerstörungen an Bus- und Tramhaltestellen und in U-Bahnhöfen sowie die Graffiti an U-Bahnzügen zusammen, stiegen die Zahlen der bei der Polizei angezeigten Vandalismusschäden von 613 (2019) auf 735 (2021). Jährlich kostete das die BVG zuletzt 1,6 Millionen Euro.
- Nachrichtenagentur dpa