Bei Corona-Infektionen Berliner Amtsarzt warnt vor verkürzter Isolationsfrist

Der Berliner Senat plant, die Isolationsfrist bei einer Corona-Infektion auf fünf Tage zu verkürzen. Der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid warnt davor: "Medizinisch ergibt sie überhaupt keinen Sinn."
Der Reinickendorfer Amtsarzt Patrick Larscheid sieht die geplante Verkürzung der Isolationsfrist für Menschen mit einer Corona-Infektion kritisch. "Medizinisch ergibt sie überhaupt keinen Sinn", sagte Larscheid am Mittwoch im RBB-Inforadio.
Der Berliner Senat plant nach bisherigem Stand, dass Infizierte sich nur noch fünf Tage isolieren müssen, wenn sie dann 48 Stunden symptomfrei sind.
Viele Patienten "mitnichten nach fünf Tagen gesund"
Der Senat sah dazu am Dienstag laut einer Sprecherin noch offene Fragen, beschlossen ist es noch nicht. Bisher sind auf Basis verschiedener Kriterien sieben bis zehn Tage Isolierung vorgeschrieben.
Eine Vielzahl von Patienten sei mitnichten nach fünf Tagen wieder gesund, erklärte Larscheid. Bei der geplanten 48-Stunden-Regel wird nach seinen Worten eine große Gruppe übersehen: Diejenigen, die eine Infektion haben, aber symptomarm sind. Mit der Eigenverantwortung habe es in der gesamten Pandemie nur eingeschränkt funktioniert, sagte Larscheid weiter.
- Nachrichtenagentur dpa