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Berlin: Maßnahme gegen illegale Rennen – Senat will Fahranfängern Sportwagen verbieten


Initiative gegen illegale Rennen
Berlin will Fahranfängern Sportwagen verbieten

Von t-online, dpa, mtt

Aktualisiert am 25.05.2021Lesedauer: 2 Min.
Bewegungsunscharf fotografierte Autos von hinten mit roten Brems- und Rücklichtern Bewegungsunscharf fotografierte AutosVergrößern des BildesAutos im Berliner Straßenverkehr (Symbolfoto): Die Zahl der illegalen Rennen hat laut Justizsenator während der Corona-Pandemie zugenommen, (Quelle: Rolf Kremming/imago-images-bilder)
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Berlin prescht im Kampf gegen illegale Autorennen vor und will eine bundesweite Regelung durchsetzen: Demnach sollen Fahranfänger keine hochmotorisierten Sportwagen mehr mieten dürfen.

Der jüngste Vorfall ist gerade einmal drei Tage her: Zwei Fahrer lieferten sich Samstagnacht in Berlin-Neukölln ein illegales Autorennen, einer konnte auf dem Buckower Damm nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr voll in das Auto eines älteren Paares. Die beiden älteren wurden schwer verletzt, der Raser kam mit ambulanter Behandlung davon.

Berlins Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) reicht es jetzt. Insbesondere in der Corona-Zeit habe es eine erhebliche Zunahme illegaler Rennen gegeben, sagte er am Dienstag – und kündigte eine Bundesratsinitiative noch vor der Sommerpause an: Autovermieter sollen demnach künftig keine hochmotorisierten Autos mehr an Fahranfänger vermieten dürfen.

Corona-Zeit "schamlos ausgenutzt"

Die Hauptstadt sei zum Hotspot illegaler Autorennen geworden, dies müsse eingedämmt werden, sagte Behrendt. "Ich bin nicht bereit, dass die Stadt zur Rennstrecke verkommt." Während der Pandemie hätten die Raser die geringe Verkehrsdichte „schamlos ausgenutzt“. Allein in der Woche vor Ostern seien 32 hochmotorisierte Fahrzeuge wegen illegaler Autorennen beschlagnahmt worden.

Oberamtsanwalt Andreas Winkelmann lieferte weitere Zahlen: Seit Oktober 2017 wurden in der Hauptstadt ihm zufolge rund 2.000 Ermittlungsverfahren wegen verbotener Kraftfahrzeugrennen eingeleitet. 880 Fälle wurden angeklagt und 430 Raser rechtskräftig verurteilt. Meist sehr junge Fahrer würden Autos – gern übers Wochenende – zusammen mieten, hieß es.

Anlass für die Initiative war laut "Welt" ein besonders schwerer Unfall im Februar dieses Jahres in Treptow: Vier junge Männer hatten sich einen Sport-Audi RS5 mit 450 PS gemietet, gaben Vollgas und krachten in einen Baucontainer. Das Auto wurde in zwei Teile gerissen und fing Feuer. Drei der Männer starben. Zwei der Todesopfer waren 20 Jahre alt, das dritte 19.

Bundesratsinitiative nicht abgestimmt

Behrendt peilt ein zivilrechtliches Verbot an, bei dem Autovermieter ihr Gewerbe oder Schadenersatzforderungen riskieren, wenn sie sich darüber hinwegsetzen. Wichtige Details zur Berliner Bundesratsinitiative sind allerdings noch offen. Bislang nicht festgelegt ist etwa, ab wie viel PS ein Auto als hochmotorisiert gelten soll. Da sei man noch in der Abstimmung, sagte Justizsenator Behrendt laut "Welt". Wahrscheinlich werde es um Autos ab 200 bis 250 PS gehen.

Die Initiative sei noch nicht mit anderen Bundesländern erörtert worden, sagte Behrendt. Auch der rot-rot-grüne Senat müsse noch darüber beraten.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Eigene Recherchen
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