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Berlin will auch Fahrräder von Friedrichstraße verbannen


"Flaniermeile" nur für Fußgänger
Berlin will auch Fahrräder von Friedrichstraße verbannen

Von dpa
Aktualisiert am 28.04.2022Lesedauer: 2 Min.
Fahrradfahrer fahren im September 2021 auf der Friedrichstraße auf einem autofreien Abschnitt (Archivbild): Der Verkehrsversuch zur "Flaniermeile Friedrichstraße" hatte im August 2020 begonnen.Vergrößern des BildesFahrradfahrer fahren im September 2021 auf der Friedrichstraße auf einem autofreien Abschnitt (Archivbild): Der Verkehrsversuch zur "Flaniermeile Friedrichstraße" hatte im August 2020 begonnen. (Quelle: Koall/dpa)
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Der Verkehrsversuch "Flaniermeile Friedrichstraße" muss erneut angepasst werden. Nach den Autos sollen nun jetzt auch die Fahrräder fernbleiben. Zuletzt habe es immer wieder Probleme gegeben.

Das heiß diskutierte Projekt autofreie Friedrichstraße in der Mitte Berlins soll fortgeführt werden – allerdings werden nach den Autofahrern nun auch die Radfahrer verbannt. Geplant sei, den breiten Radweg in der Straßenmitte abzuschaffen, teilte die Verkehrsverwaltung am Donnerstag mit, nachdem die "Berliner Morgenpost" berichtet hatte.

Die bisher verfolgte Idee einer "Flaniermeile" mit dem Fußverkehr im Mittelpunkt habe so nicht funktioniert, sagte ein Sprecher. Als problematisch habe sich insbesondere der Radweg erwiesen. Künftig hätten überall Fußgänger Vorrang. "Das ist eine entscheidende Verbesserung." Denn dadurch ergäben sich komplett neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Berliner Friedrichstraße: Opposition will Projekt beenden

Der Verkehrsversuch zur "Flaniermeile Friedrichstraße" hatte im August 2020 begonnen. Auf einem etwa 500 Meter langen Abschnitt zwischen Französischer und Leipziger Straße, an dem auch das Luxus-Kaufhaus Galeries Lafayette liegt, sind Autos seither tabu. Senat und der Bezirk Mitte verfolgten mit der Verkehrsberuhigung mehrere Ziele: bessere Luft, weniger Lärm, eine gerechtere Aufteilung des öffentlichen Raums und mehr Attraktivität fürs Shopping.

Allerdings blieb der erhoffte Aufschwung für die Einkaufsstraße, die mit edlen Geschäften zeitweise dem Kudamm den Rang ablief, später aber zunehmend Probleme bekam, bislang aus. Laut Aktionsbündnis "Rettet die Friedrichstraße" ging die Zahl der Besucher seit Start des Projekts sogar zurück – was allerdings auch an der Corona-Pandemie liegen könnte. Die Opposition im Abgeordnetenhaus fordert, das Projekt umgehend zu beenden.

Areal soll neu gestaltet werden

Verkehrssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) plant dagegen einen neuen Anlauf mit neuem Konzept. Radfahrer sollen demnach künftig die parallel zur Friedrichstraße verlaufende Charlottenstraße nutzen. Diese soll als Fahrradstraße ausgewiesen und für den Auto-Durchgangsverkehr gesperrt werden. Geschäfte und Häuser blieben für Fahrzeuge und Lieferverkehr erreichbar, versprach ihr Sprecher.

"Mit dieser Verkehrslösung wird eine dauerhafte, qualitätsvolle Gestaltung möglich", meinte er. "Dazu wird ein Gestaltungswettbewerb vorbereitet, der das gesamte Areal in den Blick nimmt, bis hin zum Gendarmenmarkt." Dabei sei eine breite Beteiligung mit Anrainern, Nutzern der Friedrichstraße, dem Bezirk Mitte, der Zivilgesellschaft und Verbänden geplant. Wann welcher Schritt genau umgesetzt wird, ist den Angaben zufolge noch offen.

Versuchsauswertung ergibt "sehr hohe Zufriedenheit" bei Passanten

"Wir werden die Friedrichstraße und ihre Umgebung zu einem attraktiven, modernen und grünen Stadtraum entwickeln – gemeinsam mit der Zivilgesellschaft", erklärte Jarasch. Die Perspektive der Fußgängerinnen und Fußgänger werde dabei im Zentrum stehen. "Wir definieren den Begriff Flaniermeile neu, schaffen eine hohe Aufenthaltsqualität und helfen so auch dem Einzelhandel am Ort."

Der Verkehrsversuch habe gezeigt, dass der gelb markierte Fahrradstreifen Fußgänger daran hindere, "den Raum so zu nutzen, wie wir es uns gewünscht haben", so Jarasch weiter. "Mobilitätswende gelingt nur, wenn wir offen sind fürs Ausprobieren – und dann aber auch konsequente Entscheidungen treffen. Das tun wir hier. Und ich freue mich auf die Debatte über die künftige dauerhafte Gestaltung dieses so wichtigen Stadtraums, gemeinsam mit allen Beteiligten."

Eine Auswertung des Verkehrsversuchs ergab laut Verkehrsverwaltung auch eine "sehr hohe Zufriedenheit von Passantinnen und Passanten mit der Aufenthaltsqualität in einer autofreien Friedrichstraße". Vier von fünf Befragten wünschten sich eine dauerhafte Sperrung für den motorisierten Verkehr.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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