Prozess Prozess um Totschlag unter Nachbarn

Im Prozess um einen Totschlag unter Nachbarn vor dem Landgericht Bielefeld hat sich der Angeklagte am Mittwoch ausführlich zur eigenen Person geäußert. Zur Tat selber will er aber erst an einem der nächsten Prozesstage etwas sagen.
Angeklagt ist der 61-Jährige wegen Totschlags. Er soll am 9. Februar 2023 zu seinem Nachbarn in Gütersloh gegangen sein. Dort soll er der Deutsche zuerst die Tür mit einer Spaltaxt eingeschlagen haben. Dann kam es laut den Ermittlungen zu einem lautstarken Streit. Dabei soll er mit einem mitgebrachten Messer 15 Mal auf den Bewohner eingestochen haben. Der 59-Jährige rief noch laut um Hilfe und der Polizei, dann verblutete er nach Stichen ins Herz und in eine Hauptschlagader. Auch der Angreifer wurde verletzt. Ein spitzer Gegenstand traf ihn im Auge.
Der Angeklagte äußerte sich ausführlich zu seinem Drogen- und Alkoholproblem. Er habe nach einem Überfall vor 20 Jahren mit einer Schädelverletzung starke Schmerzen. Er habe Schulden, seine Kinder hätten sich von ihm im Streit ums Geld abgewendet und zu seiner geschiedenen Frau habe er keinen Kontakt mehr. Mehrere Ausbildungen habe er nach der Hauptschule begonnen, aber abgebrochen. Als Metallbauer habe er viel auf Montage gearbeitet. Zuletzt habe er von staatlichen Sozialleistungen gelebt.
Bis Ende August hat das Gericht vier weitere Verhandlungstermine angesetzt.
- Nachrichtenagentur dpa