Femizid Anklage im Mordfall Steinhagen erhoben

Dreieinhalb Monate nach dem gewaltsamen Tod einer Frau aus Steinhagen am Rande des Teutoburger Waldes hat die Staatsanwaltschaft Bielefeld Anklage wegen Mordes erhoben. Angeschuldigt wegen Mordes ist der in Trennung lebende 72-jährige Mann der Frau. Das Landgericht Bielefeld, das am Montag den Eingang der Anklage bestätigte, muss jetzt über die Zulassung entscheiden.
Laut Claudia Bosse von der Staatsanwaltschaft seien nach Auffassung der Ermittler die Mordmerkmale Habgier, niedrige Beweggründe und Heimtücke erfüllt. Der 72-Jährige habe wohl wegen der drohenden Scheidung Angst vor finanziellen Nachteilen gehabt. Er bestreitet die Tat und will in der Tatzeit einen Freund besucht und Schafe gehütet haben.
Laut den Ermittlungen wurde die Frau Anfang Juli getötet. Im Kofferraum eines Fahrzeugs des Mannes wurden DNA-Spuren gefunden. Ob die 68-Jährige bei dem Transport bereits tot war oder später starb, ist offen. Laut Obduktion starb sie durch Gewalt gegen den Hals und wurde erdrosselt oder erwürgt.
Zwei Wochen später fand die Polizei die Leiche in einem Waldgebiet in Halle in Westfalen. Der Beschuldigte soll dort ein Grab ausgehoben haben. Für sein Alibi gab es laut Bosse nur für den Besuch bei einem Freund eine Bestätigung.
Laut Staatsanwaltschaft gab er an, ein gutes Verhältnis zu seiner in Trennung lebenden Frau gehabt zu haben. Zeugen aber hatten Drohungen geschildert.
- Nachrichtenagentur dpa