Landgericht Bielefeld Urteil im Sterbehilfe-Prozess rechtskräftig
Ein 60-Jähriger hilft seinen Eltern beim Sterben. Die Staatsanwaltschaft sieht darin Beihilfe zum Totschlag. Jetzt steht fest, ob das Urteil rechtskräftig ist.
Das Urteil am Landgericht Bielefeld nach einer umstrittenen Sterbehilfe ist rechtskräftig. Nach Angaben eines Sprechers hat der Anwalt des Ende Juli zu einer Bewährungsstrafe verurteilten 60-Jährigen innerhalb der Wochenfrist kein Rechtsmittel eingelegt. Damit gibt es keine Revision durch den Bundesgerichtshof in Karlsruhe.
Das Gericht hatte den Mann wegen Beihilfe zum Totschlag schuldig gesprochen. Der 60-Jährige aus Werther in Ostwestfalen half nach Überzeugung der Richter dabei, dass seine Eltern im Januar 2024 gemeinsam sterben konnten. Er habe das Material besorgt, damit sein Vater die letzten Schritte zum gemeinsamen Tod mit seiner schwer an Demenz erkranken Frau einleiten konnte. Das Urteil lautete auf 18 Monate Gefängnis auf Bewährung.
Der Anwalt hatte sich für einen Freispruch ausgesprochen. Sein Mandant sei überzeugt gewesen, dass neben dem 88-jährigen Vater auch seine Mutter sterben wollte. Da die 86-Jährige dies aber kurz vor ihrem Tod wegen ihrer Erkrankung nicht mehr äußern konnte, hatte das Gericht zumindest Zweifel, die im Prozess nicht ausgeräumt werden konnten.
- Nachrichtenagentur dpa
