Nach internationaler Fahndung Mutter und Sohn wohlbehalten im Kosovo aufgefunden
Die Polizei Bonn hat eine Mutter und ihren dreijährigen Sohn, die mutmaßlich verschleppt worden sind, gesucht. Jetzt wurden die beiden tatsächlich gefunden
Die Bonner Polizei hat wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung ermittelt und eine 34-jährige Frau und deren dreijährigen Sohn gesucht. Nun wurde die Fahndung beendet. Nachdem eine örtliche Polizei die beiden im Kosovo aufgefunden hatte, konnte keine aktuelle Gefährdung festgestellt werden, heißt es laut Polizei. Auch lagen bei Mutter und Sohn keine Verletzungen oder ähnliches vor.
Die 34-Jährige gab an, dass sie sich freiwillig im Kosovo aufhalte. Damit bestätigte sie eine Aussage, die sie zuvor in einem Telefonat und einem Videoanruf gegenüber zwei Kriminalbeamtinnen gemacht hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte sie angegeben, sich im Kosovo aufzuhalten und Familienangehörige zu besuchen.
Am Donnerstagmorgen gegen 9 Uhr sollen mehrere Personen sie und den gemeinsamen Sohn gegen deren Willen in Meckenheim in ein Auto gezerrt haben und mit ihnen weggefahren sein. Das teilte die Polizei mit. Der 39-jährige getrennt lebende Ehemann der Frau war tatverdächtig und konnte nach einer sofort eingeleiteten Fahndung am Nachmittag in seiner Wohnung in Ratingen vorläufig festgenommen werden.
Ehemann soll gewalttätig gewesen sein
Im Rahmen der kriminalpolizeilichen Ermittlungen konnte ihm aber keine direkte Beteiligung an dem Tatgeschehen in Meckenheim nachgewiesen werden. Er konnte am Freitagnachmittag das Polizeipräsidium in Bonn wieder verlassen. Vor Ort hätten sich zuvor Hinweise ergeben, dass den Mann zwei bislang unbekannte Frauen unterstützt und begleitet haben könnten, heißt es von der Polizei.
Nach bisherigen Ermittlungen hatte die 34-Jährige ihren Mann im vergangenen November verlassen, nachdem dieser gewalttätig geworden war. Laut Polizei steht in Kürze eine gerichtliche Entscheidung hinsichtlich des Sorgerechtes für den gemeinsamen Sohn an. Zur Nationalität des Mannes wollte ein Polizeisprecher keine Angaben machen.
- Eigene Recherchen
- Polizei Bonn: Mitteilungen vom 10. Juni und Folgemeldungen vom 11. Juni und Fogemeldung vom 15. Juni
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa