"Machen Bus mit Wasserkochern voll" Kalte Dusche beim DFB-Pokal: Schalke-Profis zeigen Humor

Schalke 04 wird nach dem Pokalspiel gegen den Bremer SV kalt duschen müssen – doch die Profis nehmen es mit Humor.
Das DFB-Pokalspiel zwischen dem Viertligisten Bremer SV und Bundesligisten Schalke 04 findet am Sonntag, 13 Uhr, im Marschwegstadion in Oldenburg statt. Dort wartet eine kalte Überraschung auf die Fußballprofis.
Schon vor zwei Wochen stand fest, dass im Marschwegstadion kein warmes Wasser fließen wird. Denn: Die Stadt Oldenburg hat aus Energiespargründen während der Sommerferien die zentrale Warmwasser-Anlage im Stadion abgestellt. Da gibt's auch für Bundesligisten keine Ausnahme.
"Mir ist das egal, für die junge Generation ist das nicht schlecht"
Aber anstatt zu jammern, geht man bei Schalke 04 offensiv an die ungewohnte Situation heran, Abhärtung kann bekanntlich nie schaden. "Mir ist das egal, für die junge Generation ist das nicht schlecht", sagte 04-Torhüter Alexander Schwolow. Trainer Frank Kramer nimmt es mit Humor: "Wir machen den Bus mit Wasserkochern voll und mischen das heiße Wasser mit dem aus den Eistonnen."
Interessanterweise hatte sich Schalkes Sportvorstand Peter Knäbel unter der Woche beim internationalen Trainer-Kongress in Dortmund zur Energiekrise und ihren möglichen Auswirkungen auf den Profifußball geäußert. Die Bundesliga sei hier "als Ganzes gefragt", sagte der 55-Jährige dem SID.
Kalte Dusche: Gleiche Bedingungen für alle
Es sei wichtig, das Thema "auf dem Schirm" zu haben, jedoch dürfe es "kein Wettrennen" geben, von "Menschen, denen zugehört wird, wer die bessere und schnellere Idee hat", sagte Knäbel. Jeder Verein müsse sich mit seinen Ideen einbringen können.
Die Herausforderungen "können wir letztendlich als Gesellschaft nur gemeinsam bewältigen und da ist der Sport natürlich ein wichtiger Teil". Und das Thema der kalten Duschen in Oldenburg werde natürlich von den S04-Kickern so angenommen wie die Gegebenheiten sind, so Knäbel: "Es gelten für alle die gleichen Rahmenbedingungen."
Nicht nur für die königsblauen Fußball-Profis, sondern auch für die Spieler des Viertligisten aus der 40 Kilometer entfernten Hansestadt Bremen sind die kalten Duschen eine neue Erfahrung. "Es ist komisch, das gab's noch nie. Als ich davon gehört habe, musste ich schon schmunzeln. Aber es wird keiner nach dem Duschen sterben, sagte BSV-Coach Torsten Gütschow.
Sportliche Situation für Bremer SV im Fokus
Tatsächlich: Todesfälle wurden nach dem ersten "Kaltstart" in der 15.200 Zuschauer fassenden Arena am vergangenen Wochenende nicht bekannt. Unerschrocken stellten sich die Drittliga-Profis des VfB Oldenburg und des SV Meppen nach ihrem Nachbarschaftsduell (1:1) der kühlen Challenge.
Und auch deshalb bleibt beim Regionalliga-Aufsteiger die sportliche Situation ganz klar im Fokus. Schon vor einem Jahr stand der Bremer Klub bundesweit im Blickpunkt, als es im Weserstadion gegen Bayern München ging. Seinerzeit waren die Gastgeber absolut chancenlos und verloren gegen den deutschen Rekordmeister mit 0:12.
"So etwas soll in diesem Jahr keinesfalls passieren", fordert Gütschow, der 60-Jährige war damals noch nicht in der Verantwortung. Wenigstens einstellig soll es bleiben – bevor es unter die kalte Dusche geht.
- Nachrichtenagentur sid